Ernährungs-Expertin klärt auf
Ist Brot nun "böse" oder nicht?
Während Getreideprodukte jahrzehntelang als Basis unserer Ernährung galten, sind Brot und Kohlenhydrate mittlerweile als Dickmacher verschrien. Während die einen daher auf Low Carb setzen, wollen die anderen auf ihr belegtes Brot oder Brötchen nicht verzichten – ob zum Frühstück, als Pausensnack oder zum Abendessen. Im Video erfahren Sie, wie gesund Brot wirklich ist, worauf Sie beim Kauf achten sollten und warum es tatsächlich beim Abnehmen hilft, wenn Sie abends auf Kohlenhydrate verzichten.
Bevorzugen Sie Vollkornprodukte!
Grundsätzlich gilt: Wer sich gesund ernähren und Übergewicht vorbeugen möchte, sollte zu Vollkornprodukten greifen. Für die Herstellung von Vollkornbrot oder -brötchen werden nämlich sämtliche Bestandteile des Korns genutzt, also auch Schale und Keimling. Dadurch enthält es viele komplexe Kohlenhydrate, die unser Körper nicht so schnell aufspalten kann. Folglich wird die enthaltene Stärke nur langsam zu Zucker umgebaut und der Blutzuckerspiegel bleibt konstant.
Weil vor allem die Schale viele Vitamine und Mineralstoffe enthält, ist Vollkornbrot außerdem gesünder als Weißbrot. Durch die enthaltenen Ballaststoffe, die unser Körper nicht verdauen kann und die im Darm aufquellen, sättigt es außerdem länger.
Weißmehl hingegen wird von Schale und Keimling befreit. Dadurch kann unser Körper die enthaltenen einfachen Kohlenhydrate in Weißmehlprodukten wie hellen Brötchen, Toastbrot, Croissants und Co. leicht in Zucker umwandeln. Das führt dazu, dass der Blutzuckerspiegel nach oben schnellt. Weil unser Körper daraufhin viel Insulin ausschüttet, um den Zucker aus dem Blut in die Zellen zu schleusen, fällt er jedoch auch genauso schnell wieder ab. Folglich haben wir nach kurzer Zeit schon wieder Hunger und essen im Endeffekt auch mehr.
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Wie sieht das optimale Frühstück aus?
Ein ausgewogenes Frühstück oder ein Pausensnack – ob Zuhause oder unterwegs – sollte vor allem aus Lebensmitteln bestehen, die gut sättigen und unseren Körper über längere Zeit mit Energie versorgen. Denn vor allem unser Gehirn ist auf eine regelmäßige Energiezufuhr angewiesen, damit wir uns über Stunden konzentrieren können.
Daher sollte die Lunchbox optimalerweise zu je einem Drittel mit Vollkornprodukten, fettarmen Milchprodukten oder veganen Milchalternativen sowie Gemüse und Obst gefüllt sein.
Verzichten sollten wir hingegen auf alles, das schnell verfügbaren Zucker liefert, wie zum Beispiel helles Toastbrot, Weißbrot, Laugengebäck oder auch Schokoriegel.
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Vollkornprodukte sättigen langanhaltend und versorgen den Körper über Stunden mit Energie
Vollkornprodukte wie Vollkornbrot oder -brötchen, Schwarzbrot oder auch Vollkornmüsli enthalten viele komplexe Kohlenhydrate, die unser Körper nicht so leicht aufspalten kann. Dadurch wird Gehirn gleichbleibend mit Energie versorgt. Doch nicht nur kurzfristig sind Vollkornprodukte die bessere Wahl.
Wer regelmäßig Vollkornbrot, Vollkornmüsli, aber auch Vollkornnudeln oder -reis verzehrt, beugt dadurch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes, aber auch Fettstoffwechselstörungen und Krebs vor.
Und was die Menge betrifft: Vier bis sechs Scheiben – also 200-300 Gramm - (Vollkorn-)Brot pro Tag sind laut der „Deutschen Gesellschaft für Ernährung“ (DGE) vollkommen in Ordnung. Erst dann, wenn wir über längere Zeit täglich mehr Kohlenhydrate zu uns nehmen, speichert unser Körper die überschüssigen Kalorien in Form von Fett und wir nehmen zu.
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Auch der Belag sollte mit Bedacht gewählt werden
Neben der Brotsorte hat auch der Belag einen Einfluss darauf, wie gesund und gehaltvoll die jeweilige Mahlzeit ist. Aufstriche wie Marmelade oder Nuss-Nougat-Creme und auch Aufschnitt wie Wurst enthalten viel Fett und Zucker. Dadurch liefern sie auch reichlich Kalorien.
Eine bessere und gesündere Alternative ist zum Beispiel Hummus, das neben pflanzlichem Eiweiß und Ballaststoffen auch wertvolles Eisen liefert. Aber auch Quark, Gemüseaufstrich oder Hüttenkäse sind eine gute Wahl und sättigen durch den hohen Eiweißgehalt auch langanhaltend.
Mit einigen Blättern Salat, dünnen Gurken- oder Tomatenscheiben oder ein paar Gemüsesticks aus Möhren, Paprika oder Kohlrabi bringen Sie zusätzlich ein wenig Farbe in die Lunchbox und aufs Brot. Außerdem liefern sie reichlich Vitamine und Mineralstoffe und sorgen nebenbei dafür, dass das Brot saftig bleibt.
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