Buchautor Christoph Brumme lebt in der Ukraine

"Mein Sohn sagte mir: Papa, ich will da leben, wo uns die Russen nicht erschießen können"

von Vivian Bahlmann und Lena Andro

Der Buchautor Christoph Brumme ist deutscher Staatsbürger, lebt aber in der Ukraine und möchte dort auch nach wie vor erst einmal bleiben.
Über die Gründe, warum er nicht zurück nach Deutschland kehrt und wie er die Kriegssituation erlebt, spricht er im Interview mit RTL-Reporterin Vivian Bahlmann.
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Der Krieg ist allgegenwärtig

Zu Beginn waren seine Freunde der wichtigste Grund in der Ukraine zu bleiben – sie wollte er nicht zurücklassen. „Das ist wirklich eine Gewissensfrage gewesen.“ Zum anderen dachte er, er könne als Autor interessantes Material zu schreiben bekommen und der dritte Grund war, dass er „relativ effektiv helfen“ konnte.

Vom Kriegsgeschehen bekomme man in Poltawa, wo Brumme wohnt, täglich etwas mit. „Es kommen Flüchtlinge zu uns, es kommen ausgebombte Menschen, es kommen Freunde von der Front, es sind Freunde an der Front.“ Der Krieg sei jede Sekunde „allgegenwärtig“, so Christoph Brumme.

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Viele können ihre Kinder nicht verabschieden

„Man ist jeden Morgen froh, dass man lebendig wieder aufwacht, weil es gibt jede Nacht Luft- und Raketenalarm. Es kann also jeder Zeit sein, dass man getroffen wird.“ Vor allem für Kinder ist das sehr beängstigend. Für ihn, so sagt Christoph Brummer, rühre die Angst vor dem Krieg nicht nur von den Sirenen, sondern auch aus den Nachrichten, aus Ansprache des Präsidenten oder aus Gesprächen mit anderen Menschen.

Eine Situation, die Christoph Brumme besonders im Gedächtnis geblieben ist, war, als sein Sohn zu ihm sagte: „Papa, ich möchte da leben, wo uns die Russen nicht erschießen können.“ Als er das erzählt, ist er den Tränen nahe. Er konnte sich von seinem Sohn, der nun in Berlin ist, auch nicht verabschieden.

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