Studentin auf Heimweg von Disco "Eiskeller" getötet

Mord an Hanna (23): Angeklagter soll Mithäftling die Tat gestanden haben

Hanna aus Aschau im Chiemgau verschwand nach einem Besuch in der Disco "Eiskeller", ihre Leiche wurde später von einem Passanten im Fluss Prien entdeckt.
Hanna aus Aschau verschwand nach einem Besuch in der Disco "Eiskeller".
Facebook/rathausaschauimchiemgau
von Anja Füller und Sebastian Stöckmann

Spektakuläre Wende im Fall der getöteten Medizinstudentin Hanna (23): Der Angeklagte Sebastian T. (21) soll die Tat gegenüber einem Zellenkollegen gestanden haben. Dies kam am Dienstag beim Mordprozess am Landgericht Traunstein heraus. Die Verhandlung wurde daraufhin unterbrochen und später fortgesetzt, wie RTL erfuhr.

Tat während U-Haft gegenüber weiterem Häftling zugegeben

Gerade einmal 15 Minuten war der dritte Prozesstag alt, als Richterin Jacqueline Aßbichler dem Angeklagten eine klare Botschaft übermittelte, berichtet PNP.de. Er habe nun die letzte Gelegenheit, „sich zum Fall zu äußern". Zu einem späteren Zeitpunkt werde ihm ein Geständnis nicht mehr viel bringen.

Daraufhin erklärte die Staatsanwaltschaft, Sebastian T. habe die Tat während seiner Untersuchungshaft in Traunstein gegenüber einem weiteren Häftling in seiner Zelle zugegeben. Der Mithäftling habe dies seinem Anwalt berichtet, der sich daraufhin an die Staatsanwaltschaft wendete. Der Zellenkollege des Angeklagten wurde am Montag vernommen und seine Aussage schriftlich protokolliert.

Mord an Hanna: Mithäftling des Angeklagten soll gehört werden

12.10.2023, Bayern, Traunstein: Der Angeklagte (l) und sein Anwalt Harald Baumgärtl betreten den Sitzungssaal im Landgericht Traunstein. Der Angeklagte soll im Oktober 2022 eine 23-Jährige auf dem Heimweg von der Diskothek «Eiskeller» in Aschau im Chiemgau überfallen, geschlagen und stranguliert haben. Danach soll er sein bewusstloses Opfer in einen Gebirgsbach geworfen haben, in dem die Frau ertrank. Angesetzt sind 27 Verhandlungstage bis Dezember 2023. Foto: Uwe Lein/dpa - ACHTUNG: Der Angeklagte wurde aus rechtlichen Gründen auf Anordnung des Anwalts gepixelt +++ dpa-Bildfunk +++
Der Angeklagte (l.) und sein Anwalt betreten am 12.10.2023 den Sitzungssaal im Landgericht Traunstein.
ule kde, dpa, Uwe Lein

Die Pressesprecherin des Landgerichts bestätigte RTL am Dienstag, dass sich Sebastian T.s früherer Zellengenosse gemeldet hat. Für den 24. Oktober ist ein außerordentlicher Termin geplant; dann soll der Zeuge erneut gehört werden. Nach der Unterbrechung der Sitzung am Dienstag sollten alle für den dritten Prozesstag geplanten Zeugen aussagen.

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Aschau (Bayern): Hanna auf Rückweg vom Club „Eiskeller" getötet

Die Staatsanwaltschaft war sich bereits zu Prozessbeginn sicher, dass Sebastian T. Studentin Hanna in der Nacht zum 3. Oktober 2022 auf dem Heimweg von ihrem Stammclub „Eiskeller" in Aschau (Bayern) tötete. Er soll die 23-Jährige, die in den Semesterferien bei ihrer Familie war, überfallen, geschlagen, stranguliert und dann bewusstlos einen Gebirgsbach geworfen haben. Hanna ertrank, ihre Leiche wurde am folgenden Tag in Prien am Chiemsee gefunden.

Prozess in Traunstein: Mutter des Angeklagten lieferte entscheidenden Hinweis

Sebastian T. wurde rund sechs Wochen nach der Tat festgenommen. Die Polizei hatte einen Jogger gesucht, den Zeugen in der Tatnacht nahe dem Tatort gesehen hatten. Der entscheidende Hinweis auf Sebastian T. kam ausgerechnet von seiner Mutter: Sie habe sich nach einem Zeugenaufruf bei der Polizei gemeldet und erklärt, der gesuchte Jogger sei ihr Sohn, erklärte einer der ermittelnden Kriminalpolizisten vor Gericht. Dass ihr Sohn mit dem Mord in Zusammenhang stehen könnte, sei der Mutter nicht bewusst gewesen.