Mysteriöse Uhr blieb bei 2:39 Uhr stehen

Mordfall Hanna bei "Aktenzeichen XY ... ungelöst": 50 neue Hinweise gingen im Studio ein

Das Ermittlerteam im ungeklärten Mordfall Hanna erhofft sich durch die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ neue Hinweise zu bekommen. Die am Tatort gefundene Armbanduhr könnte der Schlüssel zum Täter sein.
Das Ermittlerteam im ungeklärten Mordfall Hanna erhofft sich durch die ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ neue Hinweise zu bekommen. Die am Tatort gefundene Armbanduhr könnte der Schlüssel zum Täter sein.
Polizeipräsidium Oberbayern Süd, Polizeipräsidium Oberbayern Süd, Polizeipräsidium Oberbayern Süd

Im Mordfall der getöteten Hanna (23) aus Aschau im Chiemgau hat sich die Polizei nun in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ an die breite Öffentlichkeit gewandt. Die Kripo Rosenheim erhofft sich durch die TV-Fahndung, neue Anhaltspunkte in dem seit fünf Wochen ungeklärten Mordfall zu finden. Am Donnerstagmorden bedanken die Ermittler sich nun für die rund 50 Hinweise, die während der Sendung eingegangen sind.

Neue Informationen im Mordfall Hannah

Kriminaldirektor Hans-Peter Butz trat am Mittwochabend mit neuen Informationen zu dem Mordfall der Medizin-Studentin Hanna in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ vor die Kameras. Er leitet das 60-köpfige Ermittlerteam, das seit fünf Wochen mit dem Fall betraut ist.

Nach den neusten Ermittlungen betrat Hanna am 2. Oktober gegen 23.15 Uhr den Club „Eiskeller“. Um 2.30 Uhr verließ sie einer Überwachungskamera zufolge die Disco. Die Kripo Rosenheim geht nach jetzigem Stand davon aus, dass Hanna auf ihrem nur einen Kilometer langen Heimweg spätestens um 3 Uhr ihrem Killer in die Arme gelaufen sein muss.

Die Fahnder der Soko „Club“ suchen daher dringend nach Zeugen, die zwischen zwei und drei Uhr an jenem 3. Oktober in Hohenaschau unterwegs waren.

Lese-Tipp: Disco-Mordfall Hanna in Aschau im Chiemgau: Polizei vernimmt wichtigen Zeugen

Unzählige Hinweise gehen bereits während Sendung ein

Laut Ermittlern handelt es sich bei der Uhr um "kein alltägliches Modell".
Diese Uhr der Marke „Holzkern“, Typ „Charlie“ könnte der Täter verloren haben.
Polizeipräsidium Oberbayern Süd

Die Dringlichkeit nach neuen Erkenntnissen in dem Mordfall spiegelte sich auch in Art des Auftritts von Kriminaldirektor Hans-Peter Butz in der Sendung wieder. Eingeschoben zwischen einem Prostituierten- und einem Raubmord, und ohne den sonst so üblichen Einspielfilm, wandte sich der Ermittler sofort an die Öffentlichkeit.

Die Beamten möchten nicht ausschließen, dass Hanna den Täter gekannt haben könnte und er ihr aus der Disco folgte. Ein wichtiger Anhaltspunkt für die Kripo ist eine seltene Uhr der Marke „Holzkern“, Typ „Charlie“. Polizeitaucher fanden ein noch funktionstüchtiges Modell mit abgerissenem Armband im Bärbach in unmittelbarer Nähe des Ringes, den Hanna auch auf dem letzten Bild trug, das sie im „Eiskeller“ lebend zeigt. Butz schließt nicht aus, dass die Uhr bei einem Kampf mit dem Täter abgerissen wurde. Laut den Ermittlern handle es sich dabei um „kein alltägliches Modell“.

Aufällig ist, dass die Zeiger der Uhr genau um 2.39 Uhr stehen geblieben sind. Also nur wenige Minuten, nachdem Hanna den Club in Richtung zuhause verlassen hat.

Im Laufe des Abends gingen im Studio an die 50 Hinweise zum Fall des Tötungsdelikts ein. Parallel dazu verzeichnete die Soko „Club“ unter der veröffentlichten Nummer am Hinweistelefon bei der Kripo in Rosenheim weitere 38 Hinweise. Die Mehrzahl all dieser Hinweise bezog sich auf die Armbanduhr der Marke „Holzkern“. Momentan werden alle Hinweise geprüft, für eine Aussage zur Bewertung durch die Soko ist es derzeit jedoch noch zu früh.

Die Soko „Club“ bedankt sich ausdrücklich bei allen Hinweisgebern, die sich in den letzten Wochen gemeldet haben und damit zur Klärung des Gewaltverbrechens beitragen wollen! Mehr als 400 Hinweisen gingen die Ermittlerinnen und Ermittler bislang nach.

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Mord an Hanna: Was ist passiert?

Seit fünf Wochen bewegt der Fall der getöteten Hanna die Menschen über die Grenzen des oberbayerischen Landkreis Rosenheim hinaus. Die 23-Jährige hatte in der Aschauer Diskothek „Eiskeller“ gefeiert. Am Morgen des 3. Oktober gegen 2:30 Uhr verließ sie den Club. Am Nachmittag entdeckte ein Fußgänger Hannas Leiche in der Prien. Der Fundort im Ortsteil Kaltenbach ist etwa zehn Kilometer von der Disco in Aschau entfernt.

Die Obduktion ergab: Sie wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Seitdem ermittelt die Soko „Club“ auf Hochtouren. Hunderte Foto- und Videodateien von der Nacht ihres Verschwindens sind bereits bei der Polizei eingegangen. Jegliche Hinweise in diesem Fall nimmt die Kripo Rosenheim unter 0800/5565101 an.

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