Fahne hängt auf Halbmast

"Boden unter den Füßen weggezogen": Aschau im Chiemgau nach Mord an Hanna (23) erschüttert

Die Welt im oberbayerischen Landkreis Rosenheim steht still. Was ist der 23-jährigen Hanna aus Aschau im Chiemgau nach dem Club-Besuch passiert? Die Polizei ermittelt auf Hochtouren. Klar ist schon jetzt: Hanna wurde Opfer eines Gewaltverbrechens. Die Bewohner in Aschau im Chiemgau sind am Ende. „Mir hat es absolut den Boden unter den Füßen weggezogen. Trauer. Fassungslosigkeit“, erzählt Bürgermeister Simon Frank im Gespräch mit RTL.

Bürgermeister von Aschau im Chiemgau: "Alle sind tief betroffen und geschockt"

Die 23-Jährige war in der Nacht von Sonntag auf Montag in der Diskothek „Eiskeller“ in ihrem Heimatort feiern. Gegen 2:30 Uhr verließ sie den Club – danach fehlt jede Spur. Nur wenige Stunden später – gegen 14:30 Uhr – entdeckte eine Fußgängerin Hannas Leiche in der Prien. Der Fundort im Ortsteil Kaltenbach ist etwa zehn Kilometer von dem Club in Aschau entfernt. Sie kam „gewaltsam ums Leben“, so ein Polizeisprecher.

Für die Gemeinde ist es ein „schwerer Schicksalsschlag“. „Wir sind ein Dorf – man kennt sich“, so der Bürgermeister gegenüber RTL. „Alle sind tief betroffen und geschockt. Unsere Gedanken sind bei der Familie.“

Aschau: Hanna hat Zimmermädchen gearbeitet

Hanna war ein bekanntes Gesicht. Sie engagierte sich in ihrer Heimat. Über Jahre hat die Medizin-Studentin im „Café Pauli“ gearbeitet. Nun brennen dort Kerzen, in Gedenken an die 23-Jährige. „Sie war schon zur Schulzeit bei uns und dann ihr Studium mit dem Ferienjob bei uns finanziert“, sagte Inhaberin Anita Kink dem Portal „OVB“.

Als Zimmermädchen hat sie sich um die Gästezimmer und die Ferienwohnungen gekümmert. „Wir sind alle so erschüttert“, so Kink weiter. Die Mitarbeiter und die Familie Kink denken viel an die verstorbene Hanna. „Wir sind einfach nur fassungslos, dass so etwas passieren konnte.“

Ein Passant entdeckte Hannas Leiche in der Prien. Sie war zuvor nach einem Diskobesuch im Eiskeller in Aschau im Chiemgau spurlos verschwunden.
Ein Passant entdeckte Hannas Leiche in der Prien. Sie war zuvor nach einem Diskobesuch im Eiskeller in Aschau im Chiemgau spurlos verschwunden.
Polizei Oberbayern Süd, Polizei Oberbayern Süd, Polizei Oberbayern Süd
Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Nach Tod von Hanna: Fahne auf Halbmast

Der Tod der 23-Jährigen trifft die Anwohner hart. Im Rathaus-Foyer wurde eine Kondolenz-Ecke eingerichtet „und die Gemeindefahne auf Halbmast gehisst“. „Als Zeichen unserer Verbundenheit mit der Familie“, erklärt Bürgermeister Frank.

Nach ihrem Leichenfund war die Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Kripo Rosenheim richtete eine Sonderkommission „Club“ mit rund 40 Ermittlerinnen und Ermittler ein. Die Suche nach weiteren Spuren läuft auf Hochtouren.

„Unsere Polizei ist professionell und schlagkräftig aufgestellt. Die vielen eingesetzten Kräfte geben mehr als ihr Bestes“, so Frank weiter. „Ich wünsche mir, dass der Hergang bald vollumfänglich aufgeklärt sein wird“, fasst der Bürgermeister den Wunsch einer gesamten Gemeinde zusammen. (jaw)

06.10.2022, Bayern, Aschau Im Chiemgau: Nach dem Tod einer jungen Frau suchen Polizeitaucher in der Ortschaft das Flussbett der Prien nach Spuren ab. Foto: Peter Kneffel/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Polizeitaucher suchen in der Prien nach Spuren zur getöteten Hanna aus Aschau.
kne, dpa, Peter Kneffel