Nach Urlaubsskandal
Jetzt also doch: Familienministerin Anne Spiegel tritt zurück
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Jetzt also doch: Nach ihrem emotionalen und sehr persönlichem Erklärungsversuch am Sonntag Abend hat Familienministerin Anne Spiegel (Grüne) ihren Rücktritt verkündet. Der Druck war offenbar zu groß.
Spiegel hatte kurz nach der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 einen vierwöchigen Urlaub in Frankreich gemacht: „Ich habe mich heute aufgrund des politischen Drucks entschieden, das Amt der Bundesfamilienministerin zur Verfügung zu stellen.“ Die Opposition im Bundestag hatte sie zuvor scharf für ihr Handeln kritisiert.
Über eine Nachfolge soll zeitnah entschieden werden, so die Grünen-Spitze. Das Statement können Sie sich im Video ansehen.
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Kanzler Scholz: Nehme Entscheidung mit großem Respekt zur Kenntnis
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Entscheidung von Bundesfamilienministerin Anne Spiegel, sich von ihrem Amt zurückzuziehen, mit großem Respekt zur Kenntnis genommen, so eine Sprecherin. Er habe mit Anne Spiegel im Bundeskabinett eng und vertrauensvoll zusammengearbeitet. Ihr gestriges Statement habe ihn auch persönlich bewegt und betroffen gemacht, Scholz wünsche ihr für die Zukunft alles Gute.
Anne Spiegel entschuldigte sich für Frankreich-Urlaub
Nach massiver Kritik an ihrem Umgang mit der Flutkatastrophe im Ahrtal (Rheinland-Pfalz) im vergangenen Juli 2021. entschuldigte sich Familienministerin Anne Spiegel am Sonntagabend in einem höchst emotionalen Statement für ihren Fehler. (s. Video)
Dass sie am 25. Juli, rund zehn Tage nach der Sturzflut, in den geplanten Familienurlaub nach Frankreich aufbrach, „war ein Fehler“. Sie habe sich dazu wegen großer Belastungen der Familie entschieden, nach einem Schlaganfall ihres Mannes im März 2019 und Spuren der Corona-Pandemie bei den vier Kindern.
Jetzt also dann doch der Rücktritt: „Ich tue dies, um Schaden vom Amt abzuwenden, das vor großen politischen Herausforderungen steht“, teilte Spiegel mit. „Mein großer Dank gilt allen, die mich solidarisch unterstützt haben und besonders meinem Team in der Hausspitze.“ Den Mitarbeitenden des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wünsche sie „von Herzen alles Gute und vor allem viel Erfolg für die Umsetzung der so wichtigen Themen“.
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Grünen-Spitze: Rücktritt ist richtig
Der damaligen Umweltministerin des Landes Rheinland-Pfalz wird vorgeworfen, das sie nur zehn Tage nach der Flutkatastrophe einen vierwöchigen Familienurlaub in Frankreich angetreten hatte. Außerdem sei sie wegen des Hochwasser besorgt um ihr Image gewesen, was private Chatverläufe mit ihren Mitarbeitern belegen.
Die Grünen-Spitze nennt den Rücktritt von Bundesfamilienministerin Anne Spiegel richtig. Über ihre Nachfolge solle rasch entschieden werden, sagten die Co-Parteichefs Ricarda Lang und Omid Nouripour am Montag am Rande einer Klausurtagung in Husum. "Wir werden sehr bald, zeitnah, einen Vorschlag unterbreiten für die Nachfolge", so Nouripour. Spiegel habe gute Arbeit geleistet und jetzt Verantwortung übernommen. (dpa/ahi/eku)