Moldau und die baltischen Staaten: Will Putin hier genauso vorgehen wie bei der Ukraine?

Ex-General: „Wir müssen dafür sorgen, dass Putin nicht den Geschmack auf mehr bekommt“

Die Hafenstadt Mariupol ist eine der Städte in der Ukraine, die am heftigsten von den russischen Angriffen getroffen wurde. Sie liegt mittlerweile fast komplett in Schutt und Asche. Droht dieses Schicksal nun auch Städten wie Kiew und Odessa? Ex-Brigarde-General Erich Vad geht vom Schlimmsten aus, denn beide Städte sind strategisch von großer Bedeutung.
Was also muss der Westen jetzt tun? Für Vad ist vor allem eines wichtig: Der Krieg dürfe sich nicht auf andere Länder ausbreiten, in denen Putin nach einem „ähnlichen Drehbuch“ vorgehen könne wie in der Ukraine. Das müsse der Westen Putin jetzt deutlich machen. Das ganze Interview mit dem Ex-General sehen Sie im Video.
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Putin will Kiew "austrocknen"

Die Kämpfe werden intensiver. In immer mehr Städten gibt es russische Angriffe. Vor allem Mariupol hat es stark getroffen. Doch Ex-Brigardegeneral Vad vermutet, dass nun auch andere Städte im Fokus der Russen stehen werden. „Odessa ist natürlich auch ein wichtiger Hafen für die Ukraine. Ich denke die Russen werden den auch nehmen wollen.“

In der ukrainischen Hauptstadt Kiew verfolgen die Russen sogar noch eine ganz eigene Taktik. Vad geht davon aus, dass die Russen Kiew „austrocknen“ wollen. „Das hat nichts mit einer verminderten Kampfkraft zunächst zu tun, sondern das ist Teil ihrer Strategie, weil sie Verluste damit auch minimieren wollen – auch für die eigenen Soldaten, weil Häuser- und Straßenkampf eben das blutigste ist, was man sich vorstellen kann.“

Vad vermutet, dass nun auch der Westen der Ukraine immer mehr in den Fokus rücken könnte. Denn dort laufen die Routen der westlichen Versorgung – vor allem mit Waffen – entlang. Also ebenfalls strategische Ziele, um die Ukraine zu schwächen bzw. nicht noch stärker zu machen: „Denn das Volumen der Waffenlieferungen ist natürlich erheblich. Die Amerikaner haben fast 800 Millionen aufgelegt, die EU jetzt auch eine Milliarde. Das ist schon ein Pfund und das muss natürlich die russische Seite militärisch in den Griff bekommen.“

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Stärke ist das Einzige, was Putin noch beeindruckt

Was also muss der Westen jetzt tun? Der Ex-General findet, der Westen habe bereits eine Menge geleistet – vor allem mit Blick auf Waffenlieferungen. Trotzdem gebe es auch ein übergeordnetes Ziel: „Wir müssen dafür sorgen, dass Putin nicht den Geschmack auf mehr bekommt.“ Das heißt: Andere Staaten wie Moldau oder das Baltikum dürften nicht auch ein Ziel Putins werden. Denn dort herrschten ähnlichen Bedingungen wie in der Ukraine. Es sind Staaten „die mal ehemalige Sowjetrepubliken waren, die auch eine russische Minderheit haben, wo er vielleicht nach ähnlichem Drehbuch vorgehen konnte.“

Das müsse in jedem Fall verhindert werden und Putin klar und deutlich aufgezeigt werden. Dazu müsse die „Abschreckung“ der Nato deutlich hochgefahren werden und auf „Stärke“ setzen, „denn das ist das Einzige, was ihn beeindruckt“. (khe)

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