Rechtsextremist Brenton Tarrant (29) vor Gericht
Angehöriger sah zu, wie der Christchurch-Attantäter seine Tante tötete
Rechtsextremist Tarrant ermordete 51 Menschen
Brenton Tarrant tötete im März 2019 in Christchurch in Neuseeland 51 Menschen in zwei Moscheen. Das jüngste Opfer war erst drei, das älteste 71 Jahre alt. Seinen brutalen Amoklauf übertrug der 29-Jährige live im Internet. Eineinhalb Jahre später kommen die Überlebenden und Angehörigen der Opfer vor Gericht zu Wort. Ein Betroffener berichtet, wie er den Stream des Attentäters zufällig im Internet fand und zusah, wie Rechtsextremist Tarrant kaltblütig mordete.
Brenton Tarrant versteckte sich "feige" hinter seiner Waffe
„Diese Bilder werden mich für den Rest meines Lebens verfolgen“, sagte Kyron Gosse am Dienstag vor einem Gericht in Christchurch. Seine Tante Linda Armstrong war eines von sieben Todesopfern im Linwood Islamic Centre - dem zweiten Tatort. Tarrant habe sich „feige hinter seinen mächtigen, großen Waffen versteckt“ und schoss auf die „kleine Linda aus der Ferne“, erzählt Gosse, der den Stream des Rechtsextremisten zufällig im Internet sah. „Er hatte kein Problem mit meiner Tante, er kannte sie nicht einmal“, so Gosse, der sich dann zum Richter drehte, auf Tarrant zeigte und sagte: „Euer Ehren, ich möchte, dass sie unsere Wut auf diesen Mann verstehen. Er war ein Gast in Neuseeland, er betrat unsere Heimat mit bösen Absichten und Hass in seinem Herzen, nur um uns unsere Gastfreundschaft zurückzuzahlen, indem er unsere Familie ermordete.“
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Corona-Beschränkungen wegen Anhörung gelockert
Der 29-Jährige Rechtsextremist Brenton Tarrant aus Australien hatte am 15. März 2019 muslimische Gläubige attackiert und 51 Menschen getötet. 50 weitere wurden verletzt. Große Teile der Tat übertrug er per Helmkamera über Facebook live im Internet. Zuvor hatte er ein Manifest mit rassistischen und rechtsextremen Parolen per E-Mail verschickt und ins Netz gestellt. Es war das verheerendste Gewaltverbrechen in der jüngeren Geschichte des Pazifikstaates.
Damit möglichst viele Betroffene in Christchurch dabei sein können, hat die Regierung die strikten Corona-Reisebeschränkungen teilweise gelockert. Im Gerichtssaal brechen derweil Wunden wieder auf, manche lesen ihre Statements mit tränenerstickter Stimme - zumal gleichzeitig immer mehr verstörende Details ans Licht kommen: So wurde am Montag auch bekannt, dass der angeklagte Rechtsextremist ursprünglich noch eine weitere Moschee angreifen wollte.
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