Er lebte jahrelang mit seinen drei Kindern in der Wildnis
Hatte der Entführer-Vater Hilfe? Polizei in Neuseeland sucht nach Komplizen von Tom Phillips

Fast vier Jahre lang blieben sie unentdeckt!
Ende 2021 verschwindet der Neuseeländer Tom Phillips wohl wegen eines Sorgerechtsstreits mit seinen Kindern im Wald. Erst im September 2025 hat das Versteckspiel ein Ende. Der Vater wird bei einem Polizeieinsatz erschossen, seine Kinder werden gerettet. Wie konnte er so lange durchhalten? Die Polizei prüft jetzt, ob Phillips Hilfe bekommen hat.
Polizei geht davon aus, dass Tom Phillips Unterstützer hatte
Gibt es Menschen aus Marokopa, dem Heimatdorf des Vaters, die ihm heimlich geholfen haben, sich und die Kinder so lange zu verstecken? „Wir hatten immer den Verdacht, dass Tom Phillips Hilfe erhalten hat“, erklärt Chefermittler Andrew Saunders bei einer Pressekonferenz in Hamilton. „Es ist von höchster Wichtigkeit, dass wir weiter nach den Leuten suchen, die Tom Phillips unterstützt haben und sie zur Verantwortung ziehen.“
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Für mögliche Komplizen des Vaters könnte es jetzt ungemütlich werden, denn die Polizei ermittelt nicht nur wegen der Entführung der drei Kinder, sondern auch wegen versuchten Mordes. Phillips soll einem Polizeibeamten in den Kopf geschossen haben, bevor er selbst von der Polizei erschossen wurde. Der Beamte wurde notoperiert und überlebte schwer verletzt.
Polizei sucht im Camp der Familie nach Hinweisen
Die Ermittler wollen sich nun das Camp genauer anschauen, in dem die Familie zuletzt gelebt hat. Saunders beschreibt das Lager als „nicht sehr schön”. Es sei nicht nur ein Campingausflug für ein paar Tage gewesen. „Also es ist dort sehr dreckig, beengte Verhältnisse, es ist nicht sehr schön für Kinder“, sagte er.
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Die Polizei habe mehrere Gegenstände aus dem Camp beschlagnahmt, um zu prüfen, woher sie stammten. Hat Phillips die Ausrüstung selbst gekauft oder gestohlen? Oder gibt es andere Leute, die für den Vater eingekauft und ihn mit dem Nötigsten in der Wildnis versorgt haben? „Wir können die Sache zu den Geschäften zurückverfolgen“, so der Chefermittler. Dadurch erhoffen sich die Behörden Hinweise über mögliche Unterstützer.
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Phillips Kinder – inzwischen neun, zehn und 12 Jahre alt, sind nach fast vier Jahren in der Wildnis endlich wieder in Sicherheit. Besonders für die Mutter der drei dürfte das eine riesige Erleichterung sein. Sie hat ihre Kinder all die Jahre kein einziges Mal gesehen und konnte nur hoffen, dass es ihnen gut geht. (jgr)
Verwendete Quellen: Reuters