Parteitag abgesagt
Corona-Welle legt AfD-Spitze lahm

Die AfD verschiebt ihren für den 11. und 12. Dezember geplanten Bundesparteitag in Wiesbaden. Das teilten die Parteichefs Jörg Meuthen und Tino Chrupalla am Freitag in Berlin mit. Grund dafür sei die aktuell zugespitzte Corona-Lage. Zuvor hatten sich bereits einige hochrangige AfD-Politiker mit dem Virus infiziert. Auch der Thüringer AfD-Landeschef Björn Hocke soll sich laut Medienberichten angesteckt haben.
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Absage wegen " Fürsorgepflicht und Verantwortung"
„Aus Fürsorgepflicht und Verantwortung den Mitgliedern, Delegierten vor allem aber auch den Mitarbeitern der AfD sowie allen Dienstleistern gegenüber“ sei ein Präsenzparteitag nicht durchführbar, erklärten die Parteichefs. Der Beschluss im Bundesvorstand sei einstimmig gefallen nach Beratungen mit den Vorständen der Landesverbände. Aber: Das Treffen soll nun 2022 stattfinden. Ein konkretes Datum wird möglicherweise kommende Woche bekannt gegeben.
Die AfD-Delegierten wollen bei dem Parteitag einen neuen Bundesvorstand wählen. Von den zwei bisherigen Vorsitzenden tritt nur Chrupalla an. Der langjährige Co-Vorsitzende Meuthen will nicht mehr kandidieren.
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Großteil von AfD-Mitgliedern ungeimpft
Noch vor wenigen Tagen hatte der Bundesvorstand zunächst an dem Parteitag in Präsenz festgehalten, allerdings mit Einschränkungen: In den Hotels in Hessen und Rheinland-Pfalz würden zum Zeitpunkt des Parteitags vermutlich 2G-Regeln gelten – also nur Geimpfte und Genesene Zutritt haben.
Eigentlich kein Problem, für einen großen Teil der AfD-Mitglieder allerdings schon: Denn ein signifikanter Teil der Parteibasis lehnt - aus unterschiedlichen Gründen - eine Impfung gegen Covid-19 ab. Die AfD hätte also schlicht Probleme dabei bekommen, die Teilnehmer ihres Parteitags unterzubringen. Deshalb stand der Parteitag bereits vergangenen Freitag auf der Kippe.
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Diverse AfD-Politiker an Corona erkrankt

Einige hochrangige AfD-Mitglieder haben sich bereits mit dem Virus infiziert: Tino Chrupalla hat die Infektion bereits ohne Komplikationen überstanden. Auch Alice Weidel hat sich vor circa zwei Wochen infiziert, sie will aber bereits nächste Woche wieder mit der Arbeit starten. Beide – sowohl Weidel, als auch Chrupalla – hatten sich ARD-Informationen zu Folge vehement dafür eingesetzt, dass der Parteitag im Dezember stattfindet.
Und noch ein prominentes AfD-Mitglied soll es erwischt haben: Den Thüringer AfD-Landeschef Björn Höcke. Das berichten übereinstimmend mehrere Medien. Auf Anfrage des MDR sagte Fraktionssprecherin Lydia Funke, die AfD äußere sich grundsätzlich nicht zu Fragen der Gesundheit von Mitarbeitern. Am Mittwoch hatte Höcke am Sonderplenum im Landtag zur Pandemielage nicht teilgenommen. Höcke selbst hatte die Corona-Pandemie während eines MDR-Interviews im Sommer für beendet erklärt. In den vergangenen Monaten hatte sich die AfD im Thüringer Landtag immer wieder gegen strenge Regeln zur Eindämmung der Pandemie ausgesprochen. (dpa/khe)
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