Paar hat Tiersammelsucht

159 Katzen und sieben Hunde! Wohnung quillt mit Tieren über

ARCHIV - Eine europäische Kurzhaarkatze (Hauskatze) faucht am 08.02.2010 im Moerser Tierheim einen Besucher an. Tierheime müssen laut einem Gerichtsurteil nicht für Verletzungen haften, die Tiere möglichen Käufern während einer Probezeit zufügen. Im konkreten Fall war ein Paar aus Ansbach (Bayern) von einer Katze gebissen worden, die sie nach Hause mitgenommen hatten. Foto: Roland Weihrauch (zu dpa «Katzen können beißen - Tierheim haftet nicht für Verletzungen» vom 09.01.2017) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Das Paar aus Nizza hatte nicht eine, sondern fast 160 Katzen zuhause. (Symbolbild)
rw gr cat sja, dpa, Roland Weihrauch

Die Tiere sind einfach überall!
Was muss das für ein Anblick für die französische Polizei gewesen sein: Als sie zu einem Nachbarschaftsstreit in Nizza gerufen werden, entdecken sie in einer nur etwa 80 Quadratmeter großen Wohnung nicht eine oder zwei, sondern 159 (!) Katzen und sieben Hunde. Und auch tote Tiere entdecken die Behörden.

Paar wird zu Bewährungsstrafe verurteilt

Die beiden menschlichen Bewohner, eine 68-Jährige und ihr 52-jähriger Partner, werden am Mittwoch (3. April) wegen der Misshandlung der Tiere zu einer einjährigen Bewährungsstrafe verurteilt. So berichtet es unter anderem der Radiosender France Bleu. Demnach ist es dem Paar auch untersagt, ein Tier zu halten bzw. sich in einem Verein einzusetzen, der mit Tieren zu tun hat. Auch eine Geldstrafe wird fällig.

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Sie waren süchtig nach Tieren

„Es ist eine unfaire Entscheidung. Ich liebe diese Tiere wie meine Babys und sie wollen mich mit dieser Entscheidung töten“, soll einer der beiden Verurteilten laut France Bleu nach der Urteilsverkündung gesagt haben.

Während des Prozesses wurde das Noah-Syndrom festgestellt. Dabei handelt es sich um eine Tiersammelsucht, um die Tiere „zu retten“ – in diesem Fall sei laut Richter aber genau das Gegenteil passiert.

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Tiere sind in einem schlechten Zustand

Wie France Bleu berichtet, sind die Tiere bei der Entdeckung im Juli 2023 in einem sehr schlechten Zustand. Viele Katzen sind unterernährt, sie haben Wunden und Parasiten. Und auch tote Tiere werden in der Wohnung gefunden.

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Während der Gerichtsverhandlung erklärt die Frau dann, dass die Wohnung und die Tiere nur vorübergehend in einem schlechten Zustand gewesen seien, weil die Katzen an einer Infektion gelitten hätten und sie selbst krank gewesen sei. Jetzt will sie Berufung gegen die „Ungerechtigkeit“ einlegen. „Es ist, als würde man einer Frau sagen, dass sie keine Kinder mehr haben darf“, wird sie laut der Nachrichtenagentur AFP zitiert. (dka)

Anmerkung: Die Zahl der Hunde in der Wohnung wird in anderen Medienberichten überwiegend mit sieben angegeben, in einem Bericht ist auch von acht Hunden die Rede.