Auszeichnung für ManCity-Star
„Riesige Ehre” für Ex-DFB-Kapitän Ilkay Gündoğan

Diese Medaille bedeutet Ilkay Gündoğan (34) unheimlich viel.
Der frühere Kapitän der deutschen Fußball-Nationalmannschaft bekommt sie jedoch nicht für seine sportliche Leistung - sondern für seine besonderen Verdienste um den gesellschaftlichen Zusammenhalt: Er wird in diesem Jahr mit der Mevlüde-Genç-Medaille ausgezeichnet. Gündogan: ”Es ist für mich eine riesige Ehre.”
Nachfolger von Margot Friedländer
2024 hatte die kürzlich verstorbene Holocaust-Überlebende Margot Friedländer die Mevlüde-Genç-Medaille erhalten. Vergeben wird die Auszeichnung durch das Land Nordrhein-Westfalen und dessen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU). „İlkay Gündoğan ist mehr als ein Fußballstar”, lobt Wüst, den in Gelsenkirchen geborenen Profi. „Als erster Spieler mit Migrationshintergrund hat er es bis zum Kapitän unserer Nationalmannschaft geschafft – ein Vorbild für viele junge Menschen, und das weit über den Sport hinaus.”
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Neben seinen herausragenden Leistungen auf dem Fußballplatz setze sich Gündoğan seit vielen Jahren auch für ein friedliches Miteinander in Deutschland ein. „Er erhebt die Stimme gegen Hass, Ausgrenzung und Rassismus – und sendet so ein kraftvolles Signal in eine Gesellschaft”, so Wüst weiter. „Sein Werben für ein friedliches Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft ist gerade heute, in Zeiten, in denen Populisten gezielt Menschen gegeneinander ausspielen und einen Keil in die Mitte unserer Gesellschaft treiben wollen, von unschätzbarem Wert.”
Medaille erinnert an Brandanschlag von Solingen
Die Mevlüde-Genç-Medaille wurde 2018 von der NRW-Landesregierung gestiftet. Sie wird an Personen oder Gruppen verliehen, die sich für Verständigung, Toleranz und ein friedliches Miteinander einsetzen. Die Medaille erinnert an den rassistisch motivierten Brandanschlag auf das Haus der Familie Genc in Solingen am 29. Mai 1993. Mevlüde und Durmuş Genç verloren dabei zwei Töchter, zwei Enkelkinder und eine Nichte, 17 Familienmitglieder wurden zum Teil sehr schwer verletzt. Mevlüde Genc warb trotzdem für Zusammenhalt und Toleranz.
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Gündoğan war zum Zeitpunkt des Anschlags erst zwei Jahre alt. Daher könne er sich aktiv nicht dran erinnern. „Doch ich weiß von zahlreichen Erzählungen meiner Eltern und Großeltern, dass das meine Familie damals sehr beschäftigt hat. Umso mehr beeindruckt war dann auch meine Familie davon, wie Mevlüde Genç mit der Situation umgegangen ist”, erzählt der Profi vom englischen Erstligisten Manchester City und mahnt: „Wir alle sollten das Lebenswerk von Mevlüde Genç als großes Vorbild der Versöhnung sehen. In einer Zeit, in der Ausgrenzung und Hass wieder zunehmen, ist es wichtiger denn je, ihre Botschaft weiterzutragen.”
„Unser Land braucht genau solche Menschen”
Gündoğan sieht in der Medaille, die ihm im Sommer in Form einer Feierstunde überreicht werden soll, als Motivation, „auch in der Zukunft für einen respektvollen und toleranten Umgang in unserer Gesellschaft einzustehen”. Der Fußball-Profi nutzt seine Bekanntheit, um auf soziale und gesellschaftliche Probleme aufmerksam zu machen. Wiederholt hat er sich klar gegen Fremdenhass positioniert und verschiedene Kampagnen und Initiativen gegen Rassismus unterstützt. Zudem engagiert er sich in sozialen Projekten, unterstützt beispielsweise die Flüchtlingshilfe und Bildungsprojekte für Kinder und Jugendliche.
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NRW-Ministerpräsident Wüste: „Unser Land braucht genau solche Menschen. Menschen, die nicht wegschauen, wenn anderen Unrecht geschieht.” (wwi)