Nach Sparkassen-Einbruch in Gelsenkirchen„Dilettantischer geht es leider nicht“ – Privatdetektiv bemängelt Sicherheitssystem unserer Banken

„Es ist einfach zu wenig abgesichert.”
In Gelsenkirchen brechen Unbekannte filmreif in den Tresorraum einer Sparkasse ein. Die Täter knacken die Schließfächer von rund 2.500 Kunden und verursachen einen Schaden in Höhe von 30 Millionen Euro. Ein Privatermittler kritisiert nun Sicherheitsmängel bei Banken in Deutschland.
Banken zu wenig abgesichert?
„Dilettantischer geht es leider nicht”, sagt Privatermittler Josef Resch im RTL-Interview angesprochen auf den erfolgreichen Bankeinbruch von Gelsenkirchen. „Es ist einfach zu wenig abgesichert. Sei es durch Technik, sei es durch Logistik oder persönlich, dass ein Mensch sich einsetzt, dass sie das einfach persönlich kontrollieren. Das hat man ja früher auch gemacht.” Der 76-Jährige kennt sich mit den Sicherheitssystemen von Banken aus, ermittelt unter anderem zu einem ähnlichen Fall. Er bezeichnet das Handeln der Banken in Sachen Sicherheit als „sehr fahrlässig”.
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Ein riesiges Loch in der dicken Wand des Tresorraums zeugt in der Sparkassen-Filiale von dem Einbruch-Coup. Unbekannte Täter brechen nach Bankangaben mehr als 2.500 Kunden-Schließfächer auf. Die Beute wird auf rund 30 Millionen Euro geschätzt, wie aus Sicherheitskreisen verlautete. So weit hätte es für den Privatermittler nicht kommen dürfen.
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„Ich sehe da einfach nur Fehler”
Denn erst nachdem ein Feueralarm in der Sparkassen-Filiale im Stadtteil Buer ertönt, bemerken Einsatzkräfte am frühen Montagmorgen (29. Dezember) die Spuren des Einbruchs. Die Täter drangen durch mehrere Türen in einen Archivraum ein, von dem sie sich mit einem Spezialbohrer in den Tresorraum der Bank vorarbeiteten.

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„Die Täter sind ja nicht dumm, die haben eine gewisse Logistik, die haben wahrscheinlich ihre Zubringer. Das dauert ein Jahr, eineinhalb Jahre, bis sie dann das Netzwerk zusammen haben. Und dann gehen die ganz systematisch vor”, erklärt Resch. In dieser Zeit würden Einbrecher auskundschaften, ob sie „irgendwo eine Schwachstelle finden.” In Gelsenkirchen haben sie diese offenbar gefunden. Der Privatermittler bemängelt etwa die Alarmanlage: „Auch in der Mauer kann man das einbauen – separat durch Drähte, wenn die bohren und das losgeht. Also ich sehe da einfach nur Fehler.” Und aus diesen müsse man nun lernen.
Forderung nach besseren Sicherheitsvorkehrungen
„Das ist Voraussetzung, dass man einfach Zusammenhänge denkt. Die Erfahrungen mit einbaut und in der Bank sagt: ‘Wo habe ich jetzt eine Sicherheit? Wo kommen sie immer rein?’”, erklärt der 76-Jährige. Er fordert dringend eine Verbesserung der Sicherheitsvorkehrungen von Banken.
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„Da muss doch mal jemand irgendwie sagen: ‘Wir gehen am Tag einmal oder zweimal mit der Security und mit einem von der Bank in das Schließfach rein und schauen, ob irgendwas fehlt.’ Da wissen die Täter nicht, wann sie kommen”, erklärt Resch. „Das ist doch wenig Aufwand und der Schaden ist nicht vorhanden.” Investieren Banken in Zukunft nicht verstärkt in ihre Sicherheit, ist Resch überzeugt: „Also das funktioniert nicht so. Das passiert wieder und keiner tut was.”
Verwendete Quellen: RTL-Eigenrecherche, dpa



