Er bestreitet, einen Mordauftrag erteilt zu haben
Ließ dieser ehemalige Radstar vier Nachbarn verschwinden?

Es sind heftige Vorwürfe!
Er gewann eine der drei großen Rundfahrten, ist ein bekannter Radsportstar. Doch jetzt sieht sich Luis Herrera schwerwiegenden Vorwürfen ausgesetzt und wehrt sich gegen die Anschuldigungen, in kriminelle Aktivitäten verwickelt zu sein.
Hat Ex-Radprofi Luis Herrera vier Menschen verschwinden lassen?
Luis Alberto Herrera ist in Kolumbien ein Volksheld. Er gewann zwei Mal (1985 und 1987) das Bergtrikot der Tour de France und gewann die Spanien-Rundfahrt (1987). Auch heute wird „Lucho” in seinem Heimatland verehrt.

Doch wird das auch noch in Zukunft so sein? Zumindest ermittelt die Staatsanwaltschaft in seiner Heimatstadt Fusagasuga (in Zentralkolumbien) gegen den heute 64-Jährigen im Zusammenhang mit dem Verschwinden von vier Nachbarn im Jahr 2002.
Herrera widerspricht vehement
Was soll passiert sein? Die vier Brüder, allesamt die Nachbarn von Herrera, wurden am 23. Oktober 2002 entführt, sollen ermordet und an einem bis heute unbekannten Ort begraben worden sein. Sie hätten sich geweigert, ihre Grundstücke an Herrera zu verkaufen, der auf ihnen Immobilienprojekte realisieren wollte.
In einer offiziellen Stellungnahme, die die spanische Nachrichtenagentur EFE zitiert, äußert sich Herrera zu den Vorwürfen und streitet alle Vorwürfe vehement ab: „Ich habe niemals kriminellen Organisationen angehört oder jemandem schaden wollen. Mein Leben war dem Sport gewidmet, und nach meiner Karriere habe ich mich der ehrlichen Arbeit verschrieben.“
Selbst Opfer von Erpressung und Entführung?
Die Ermittlungen basieren auf Aussagen ehemaliger Paramilitärs, die behaupten, Herrera habe sie beauftragt, die vier Personen verschwinden zu lassen, da diese angeblich Verbindungen zu Guerilla-Gruppierungen hatten.
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Herrera betont, dass er bereit sei, mit den Behörden zusammenzuarbeiten: „Als ich von den Ermittlungen erfuhr, habe ich rechtlichen Rat eingeholt und mich bereit erklärt, alle notwendigen Erklärungen abzugeben.“ Er berichtet zudem, selbst Opfer von Erpressung, Bedrohung und Entführung gewesen zu sein und habe diese Vorfälle den Behörden gemeldet.
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Der erste Kolumbianer, der das Bergtrikot bei allen drei großen Rundfahrten gewann, bekräftigt seine Unschuld und kündigt an, sich öffentlich zu den konkreten Vorwürfen zu äußern, sobald er mehr Informationen darüber hat. Bis dahin stehen diese heftige Vorwürfe im Raum. (nie)