Baustart für Stromleitung Suedlink in SüdniedersachsenHier entsteht ein 700 Kilometer langer Strom-Highway

Mega-Baustelle für die Energiewende!
Mit dem Ausbau der Suedlink-Trasse soll Windstrom aus Schleswig-Holstein durch Niedersachsen nach Bayern und Baden-Württemberg transportiert werden – auf rund 700 Kilometern Länge, komplett unter der Erde! Bei Einbeck starten jetzt die Arbeiten für den südniedersächsischen Baubschnitt.
Zehn Milliarden Euro für Stromtrasse
Am Freitag (19. September) fällt im südniedersächsischen Einbeck der offizielle Startschuss: Hier wird der nächste Abschnitt der Suedlink-Stromtrasse gebaut. Bei dem Mammutprojekt handelt es sich um eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte Deutschlands. Konkret handelt es sich bei der Suedlink-Trasse um zwei Stromleitungen, die weitestgehend parallel verlaufen sollen, sich aber an den Start- und Endpunkten verästeln.
Strom aus dem windreichen Schleswig-Holstein soll durch sie ins windarme Süddeutschland fließen. Rund zehn Millionen Haushalte sollen so im Süden Deutschlands versorgt werden. Fertig sein soll das XXL-Vorhaben Ende 2028, ganze sechs Jahre später als geplant. Neben TransnetBW ist auch der Netzbetreiber Tennet an dem Zehn-Milliarden-Euro-Projekt beteiligt.
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Archäologische Überraschung bei Vorarbeiten
Für den Bau der Stromleitung in Südniedersachsen werden rund 100 Kilometer Erde aufgerissen – von Elze bei Hildesheim bis ins Dreiländereck mit Hessen und Thüringen. Im ersten Schritt werden Straßen und Flüsse mit Bohrungen unterquert, bevor die eigentlichen Stromkabel verlegt werden.
Erste Vorabreiten in der Region fanden bereits im vergangenen Jahr statt. Unter anderem wurden die Bauflächen auf Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg untersucht und Wissenschaftler hatten ein halbes Jahr Zeit, das Gebiet auf archäologische Funde zu untersuchen − mit Erfolg!
Nahe dem südniedersächsischen Einbeck wurde unter anderem ein Grab sowie Hinweise auf menschliche Siedlungen, wie Keramikscherben und Teilen von Feuersteingeräten gefunden − teilweise über 5.000 Jahre alt!
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Seit Jahren kämpfen zahlreiche Bürgerinitiativen gegen den Bau des etwa 700 Kilometer langen Projekts. Sie halten die Vier-Gigawatt-Trasse für ökologisch unsinnig und unwirtschaftlich. Zudem befürchten sie, dass der Stromverbraucher am Ende die Zeche zahlen könnte.
Verwendete Quellen: dpa