So etwas haben die Experten noch nie ausgegrabenArchäologen entdecken spektakuläres Überbleibsel aus der Bronzezeit

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Graben statt baggern: In Itzstedt sind Archäologen am Werk.
RTL Nord
von Jannika Schultz und Yao Protze

Wo bald die Bagger rollen sollen, graben jetzt erst einmal Archäologen mit Kelle und Pinsel.
Unter einem geplanten Neubaugebiet in Itzstedt im Kreis Segeberg kamen Spuren ans Licht, die seit Jahrtausenden unter dem Acker schlummerten! Plötzlich schimmert im Sand etwas grünes.

Bevor die Bau-Maschinen kommen, kommt die Bronzezeit ans Licht

Eigentlich sollen an der Straße Lindenbergredder in Itzstedt bald Reihen-, Einzel- und Doppelhäuser entstehen – insgesamt 140 Wohneinheiten. Doch bevor gebaut werden darf, rücken Archäologen an. Denn an der betroffenen Stelle sind Überreste von zwei Hügelgräbern aus der Bronzezeit verborgen. Seit Mai 2025 untersucht ein vierköpfiges Grabungsteam auf rund 10.000 Quadratmetern das Kornfeld nach historischen Bodenschätzen. Mit durchschlagendem Erfolg!

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Fundstück ist mehr als 3.000 Jahre alt

Beim Freilegen der Grabkammer fällt den Ausgrabenden ein grüner Schimmer auf. Zum Vorschein kommt ein 65 Zentimeter langes Bronzeschwert, das mehr als 3.000 Jahre alt ist. Doch das Schwert liefert noch mehr Informationen, wie Grabungsleiter Matthias Lindemann auf RTL-Nachfrage sagt: „Was den Fund so wichtig für die Wissenschaft macht, sind die Anhaftungen von Resten der Schwertscheide.” Es sei außerdem klar, dass der Mensch, dem das Schwert gehörte, ein Mitglied der Oberschicht war.

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Ein besonderes Highlight: Ein 3.000 Jahre altes Schwert.
ALSH

Das Schwert ist mittlerweile zur Restaurierung im Archäologischen Landesmuseum. Weitere Fundstücke sind Keramikscherben von Aufbewahrungskrügen aus der Eisenzeit und eine Gewandnadel, die ebenfalls eine Grabbeigabe war. Lindemann ist begeistert „Also die Besonderheit dieses ehemaligen Grabhügels ist, dass wir tatsächlich noch die Zentralbestattung fast
vollständig erhalten angetroffen haben.” Ende der Woche sollen die Grabungsarbeiten fertig sein.

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Das wird teuer!

Zahlen muss das alles der Eigentümer des Grundstücks – in diesem Fall die Landesgesellschaft Schleswig-Holstein. Der Kostenpunkt: Ein höherer sechsstelliger Betrag. „Das ist letztendlich so, dass zusätzliche Kosten entstehen. Auf der anderen Seite sind wir dann aber auch froh, dass das Ganze solche Funde zutage gebracht hat“, so Manuel Koenig von der LGSH zu RTL.