Peter Tschentscher (SPD) teilt vor der Bürgerschaftswahl ausCDU habe in den letzten zehn Jahren nur „rückwärtsgewandte Forderungen” gestellt

von Susanne Böhm, Bastian Vollmer und Florent Gallet

Wie geht’s weiter nach der Bürgerschaftswahl?
Im RTL Nord-Interview am Donnerstag (14.11.) im Hamburger Museum der Arbeit spart Peter Tschentscher (SPD) nicht mit Kritik an der Hamburger CDU. Der Erste Bürgermeister lässt verstehen: Einen Favoriten für eine mögliche Koalition nach der Bürgerschaftswahl hat er schon.

Peter Tschentscher (SPD) gibt sich zuversichtlich

Am 2. März 2025 wählt Hamburg eine neue Bürgerschaft. Nur eine Woche zuvor findet nach dem Ampel-Aus die vorgezogene Bundestagswahl statt. Für die SPD ungünstig – die Schwäche im Bund könnte der Partei auch in Hamburg Stimmen kosten, wo die SPD traditionell stark ist. Im Gespräch mit RTL Nord-Moderatorin Susanne Böhm und Reporter Bastian Vollmer zeigt sich Peter Tschentscher trotzdem zuversichtlich, mit der SPD die Bürgerschaftswahl zu gewinnen: „Die Hamburgerinnen und Hamburger wissen ja, dass die Politik in Hamburg besser lief als in anderen Bundesländern und im Bund.” Die Performance von Olaf Scholz im Bund sei im Übrigen „gut”, befindet Tschentscher. Die Schuld am Ampel-Aus gibt er indirekt der FDP: „Wenn nicht alle an einem Strang ziehen, dann wird es sehr ruppig.”

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Die Politik der CDU empfindet der Bürgermeister als rückwärtsgewandt

Peter Tschentscher im Gespräch mit RTL Nord-Moderatorin Susanne Böhm und Reporter Bastian Vollmer.
Peter Tschentscher im Gespräch mit RTL Nord-Moderatorin Susanne Böhm und Reporter Bastian Vollmer.
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Die Hamburger CDU kritisiert regelmäßig, dass der rot-grüne Senat Autofahrer gegenüber Fahrradfahrern und Fußgängern benachteilige. Im RTL Nord-Interview kontert der Erste Bürgermeister: „Es gibt keine Anti-Auto-Politik, da achten wir drauf!“ Auch wenn in der grünen Verkehrsbehörde manchmal etwas schiefgehe – die Förderung von öffentlichen Verkehrsmitteln und Radverkehr sei alternativlos. Bei der CDU denke man nicht an die Zukunft, so der Erste Bürgermeister: Ihre Forderungen der letzten zehn Jahre hält er allesamt für „rückwärtsgewandt“. Bei solch klaren Worten wundert es nicht, dass sich Peter Tschentscher eine schwarz-rote Regierung nur schwer vorstellen kann. „Die strategische Sicht im Hinblick auf die Entwicklung einer modernen Metropole, die vermisse ich.“ Stattdessen lobt der Erste Bürgermeister die Zusammenarbeit mit den Grünen: Mit ihnen habe man es in den letzten zehn Jahren geschafft, den Klimaschutz voranzutreiben und gleichzeitig eine starke Wirtschaft zu erhalten.

Außerdem spricht Peter Tschentscher im RTL Nord-Interview unter anderem über die Sicherheit am Hauptbahnhof und die Herausforderung durch die vielen Geflüchteten.