„Wir konnten uns nicht mehr verabschieden”Tödlicher Motorrad-Unfall! Carolina (35) ist plötzlich Witwe und alleinerziehende Mama

Gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter steht Carolina am Grab ihres verstorbenen Mannes.
Gemeinsam mit ihrer kleinen Tochter steht Carolina am Grab ihres verstorbenen Mannes.
Privat

„Es war mein Mann und mein bester Freund. Es ist beides gestorben.”
13 Jahre lang sind sie ein Paar, fünf Jahre glücklich verheiratet! Doch dann kommt dieser eine Tag, der von jetzt auf gleich alles in Carolinas Leben verändert. Ihr geliebter Mann Jacek stirbt bei einem Motorrad-Unfall in Reinbek in Schleswig-Holstein. Für die damals 33-Jährige und ihre kleine Tochter bricht eine Welt zusammen. Gemeinsam kämpfen sie sich zurück ins Leben.

„Das ist mein Mann, der da gestorben ist”

„Es war mein Mann und mein bester Freund und es ist beides gestorben”, sagt Carolina.
„Die Trauer legt sich über alles drüber”, sagt Carolina.
Privat

Es ist der 7. September 2023. Eigentlich ein schöner Sommertag, aber für die damals 33-jährige Carolina wird er zum schlimmsten Tag in ihrem Leben. Ihr Mann Jacek fährt morgens mit dem Motorrad los, danach meldet er sich den ganzen Tag lang nicht mehr bei Carolina. Ein untypisches Verhalten für ihn! Noch bevor die Polizeibeamten abends bei ihr klingeln, ahnt seine Ehefrau: Etwas Schlimmes muss passiert sein. Im Internet stößt sie auf mehrere Artikel zu einem Motorrad-Unfall in Reinbek, erkennt die Maschine sofort. „Das werde ich nie vergessen. Dieser Moment, als ich das gelesen habe und sofort wusste: Das ist mein Mann, der da gestorben ist”, sagt Carolina im Gespräch mit RTL.

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„Wenn ich daran denke, habe ich so ein ganz, ganz ekeliges Gefühl und so ein richtig starkes Druckgefühl auf der Brust”, sagt Carolina. Auch heute spüre sie noch immer diese Hilflosigkeit und komplette Überforderung in der Situation. „Alles ist so schwarz gewesen und überall war Schatten. Die Trauer legt sich über alles drüber”, sagt Carolina. Besonders schwer seien spezielle Tage, wie der gemeinsame Hochzeitstag oder Jaceks Geburtstag. Am meisten vermisst die heute 35-Jährige die kleinen alltäglichen Sachen. „Kam Post? Was essen wir heute? Selbst solche banalen Fragen fehlen mir”, sagt sie.

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„Dann winken wir zu Papa hoch in den Himmel”

Carolinas Tochter ist knapp zwei Jahre alt, als ihr Papa stirbt. Kindgerecht und auf Augenhöhe erklärt die Mutter ihrer Tochter, was passiert ist. „Ich habe mich dann am nächsten Tag mit ihr hingesetzt und meinte: Du, Mausi, der Papa, der kommt nicht mehr wieder. Der Papa hatte einen Unfall und der ist jetzt im Himmel”, sagt sie. Papa Jacek hat weiterhin einen festen Platz im Alltag: Gemeinsam gucken sie sich Fotos an, besuchen das Grab. „Wenn sie ein Flugzeug sieht, dann flippt sie aus, weil die fliegen ja oben bei Papa. Und dann winken wir zu Papa hoch in den Himmel”, sagt Carolina.

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Inmitten ihrer Trauer war Carolina schnell klar: „Ich möchte nicht, dass ich daran kaputt gehe, dass ich daran zerbreche. Das war mir ganz ganz wichtig. Für mein Kind, aber auch für mich.” Sie beginnt eine Therapie, die ihr hilft, mit dem Verlust ihres geliebten Mannes umzugehen. „Die Trauer ist halt immer da und der Schmerz auch. Das wird auch immer so bleiben. Aber er verändert sich irgendwie, er wird leichter.

Carolina möchte anderen Mut machen

Auf Instagram hält die 35-Jährige ihre Trauer und ihren Alltag als alleinerziehende Mama fest – wie in einem Tagebuch. Zwei Tage nach dem Unfall fängt sie an, ihre Gefühle aufzuschreiben. „Die Posts waren direkt an meinen Mann adressiert und so habe ich mit ihm gesprochen, weil ich das Gefühl hatte, das ist alles so plötzlich passiert. Wir konnten uns nicht mehr verabschieden, er ist noch an der Unfallstelle verstorben.

Carolina fällt es einfacher, ihre Gefühle aufzuschreiben, als darüber zu sprechen. Mittlerweile hat sie über 25.000 Follower auf Instagram, macht anderen mit ihrer Stärke Mut. „Es freut mich wirklich immer sehr zu lesen, dass sie froh sind, meinen Account gefunden zu haben (…) und dass sie einfach dadurch mehr Mut haben, weiter zu machen, obwohl es gerade halt eine Scheißsituation ist”, sagt die 35-Jährige.

Bis sie wieder richtig glücklich wird, das dauert noch – sagt Carolina im Gespräch. „Aber, dass ich für mich einen Weg finde, mit dieser Situation umzugehen und auch für die Kleine, dass wir gemeinsam als Team alles wuppen, das wünsche ich mir”, sagt sie.