Tatort ist eine Hamburger Kita

Erzieher missbraucht mehrfach kleines Mädchen – dafür muss Rene P. in den Knast!

Rene P. muss sich seit Anfang 2025 vor Gericht in Hamburg verantworten.
Rene P. muss sich seit Anfang 2025 vor Gericht in Hamburg verantworten.
RTL
von Annika Redmer und Suzan Üner

„Sie haben dem kleinen Mädchen die schönste Erinnerung genommen!”
Das sagt der Richter, als er den 31-jährigen Erzieher verurteilt. Rene P. ist der Lieblingserzieher des kleinen Mädchens, und das nutzt er aus: Mehrere Male missbraucht er die Fünf-, später Sechsjährige. Einmal kommt es sogar zu schwerem sexuellen Missbrauch.

Richter verurteilt Erzieher zu Haftstrafe

Rene P. muss sich seit Anfang des Jahres vor Gericht verantworten. Am Dienstag (25. Februar) verurteilt ihn das Landgericht Hamburg zu fünf Jahren und sechs Monate Haft. „Sie waren ihr Lieblingserzieher, ihre Vertrauensperson, das haben sie ausgenutzt“, sagt der Richter bei der Urteilsverkündung zu dem 31-Jährigen. Das Gericht sieht ihn als voll schuldfähig an und verurteilt ihn wegen sexuellem Missbrauch in drei und schwerem sexuellen Missbrauch in einem Fall, jeweils in Tateinheit mit sexuellem Missbrauch von Schutzbefohlenen.

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Mädchen erzählt alles seiner Mutter

Der Tatzeitraum: zwischen Januar und August 2024 missbraucht der Erzieher das kleine Mädchen. Dabei ist er immer alleine in einem Raum mit ihr und nimmt sexuelle Handlungen an ihr vor. Das Mädchen vertraut sich später seiner Mutter an und die wendet sich sofort an die Polizei und erstattet Strafanzeige.

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Ein Thema unter anderem im Gerichtssaal: Vorwürfe gegen die Kita-Leitung. Wie der Richter am Dienstag sagt, wurden Direktive falsch verstanden, die Leitung sei nicht sofort eingeschritten und es wurde nicht angemessen reagiert. Der Träger der Kita, die Kirche, habe wiederum Rene P. sofort freigestellt und anschließend gekündigt, wie die Geschäftsführung RTL gegenüber mitteilt.

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Geständnis wirkt sich strafmildernd aus

Rene P. wird nach seiner Zeit im Gefängnis nie wieder als Erzieher arbeiten dürfen. Das Höchstmaß wären 15 Jahre Haft gewesen. Da der 31-Jährige sich während des Prozesses als geständig gezeigt hat, wurde das vom Gericht mit einbezogen in die Verurteilung. Dadurch wurde dem kleinen Mädchen auch eine Aussage vor Gericht erspart, denn hätte Rene P. während des Prozesses nichts zu den vorgeworfenen Taten gesagt, dann wäre auch sie befragt worden.