Rapper wie Cro und Drake lieben sieWie alltagstauglich sind die Schuhe aus dem 3D-Drucker?

von Henrike Laing und Tobias Deckert

Die Rapszene liegt ihnen zu Füßen!
Meterlange Kunststofffäden, ein surrendes Geräusch, 24 Stunden Druckarbeit und am Ende ein fertiger Schuh mit außergewöhnlichem Look. Ein Hamburger Start-Up steckt hinter den Tretern aus dem 3D-Drucker, mit denen Stars aus der ganzen Welt ihre Meter zurücklegen.
Im Video gibt’s den Test: Wie alltagstauglich ist der 3D-Schuh?

Der neuste Schrei am Schuh-Himmel?

„Wir haben Post Malone. Drake hat uns zum Essen nach Toronto zu seinem Lieblingsitaliener eingeladen. Lewis Hamilton kennt man. Justin Bieber“, erzählt Cornelius Schmitt, Gründer von Zellerfeld. Die Liste an bekannten Namen, die schon bei dem Hamburger Unternehmen einen 3D-Schuh geshoppt haben, kann sich sehen lassen.

Besonders beliebt sind vor allem Unikate mit ausgefallenen Designs. Wünsche, denen Cornelius Schmitt in seiner 3D-Drucker-Farm nachkommen kann. Rapper Cro hat den Schuh mit dem abgefahrenen Namen Mars Mellow entworfen. Ein großer weißer Treter mit dicker Sohle und extravaganter Form. Stolze 325 Euro kostet er. Auch von VIPs aus den USA sind schon personalisierte Schuhideen gekommen, erzählt Schmitt: „Der Popstar Drake wollte mit uns einen Cowboystiefel machen, weil er sich gerade eine neue Ranch in Texas gekauft hat. Und er meinte: Da brauche ich das passende Paar Schuhe.”

Auf Instagram präsentiert Rapper Cro seine Mars Mellow

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

High-Tech-Mode aus Hamburg

Umgesetzt werden diese Designs in den 3D-Drucker-Hallen von Zellerfeld in Hamburg-Stellingen. Bis zu 200 Schuhe werden hier gleichzeitig gedruckt. Bevor der dünne Kunststofffaden aus dem Drucker kommt und nach und nach die Schuhform annimmt, wird von dem Ingenieur auf Künstliche Intelligenz gesetzt. Denn jeder Schuh wird individuell gedruckt und jeder Fuß zuvor mit einer Handykamera gescannt, worauf hin ein Programm mit Hilfe von KI einen Millimeter genauen Abgleich des Fußes erstellt.

Lese-Tipp: Völlige Eskalation: Frauen-Schlägerei endet in Polizei-Großeinsatz!

Aus dem Drucker direkt an den Fuß

Beim Druckprozess selbst geht dann alles vollautomatisch. Der 3D-Drucker bringt den Faden nicht nur in Form, es werden auch verschiedene Strukturen gedruckt. Cornelius Schmitt erklärt: „Wir haben einen Faden, den bewegen wir sechs Millionen Mal pro Schuh. Und damit können wir manche Stellen dichter drucken. Das wird dann abriebfester. Oder manche Stellen offenporig, und das wird dann eben atmungsaktiv.”

Kunstwerk oder Alltagsschuh?

Der fertige Schuh hat einen besonderen Look, das ist klar. Doch wie alltagstauglich ist er? Die Sportmedizinerin Caroline Werkmeister vom Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf hat den Schuhe unter die Lupe genommen und findet: „Wenn man so eine feste, dicke Sohle den ganzen Tag trägt, ist das natürliche, flexible Verhalten des Fußes dadurch eingeschränkt und ich könnte mir vorstellen, dass das über eine lange Zeit auch Probleme bereiten könnte. Daher ist es sinnvoll, da dann auch abzuwechseln mit anderem Schuhwerk.“

Lese-Tipp: Hier wohnen die meisten Warmduscher!

Auch Reporter Tobias Deckert hat den Schuh getestet. Sein Fazit: „Die Schuhe sind sehr weich und bequem. Hätte ich vorher gar nicht gedacht, aber ich bin eben auch ständig der Blickfang. Und ob ich das immer sein will, ist eine andere Frage.”