Von wegen etwas Husten und SchnupfenVor allem junge Menschen betroffen! Daran erkennt ihr eine verschleppte Grippe

Damit ist echt nicht zu spaßen!
Sind wir einmal ehrlich: Jeder von uns ist schon einmal mit Schniefnase zur Arbeit gefahren oder hat wochenlang einen Husten mit sich herumgeschleppt, nicht wahr? Manchmal kurieren wir unsere Grippe nicht so aus, wie wir es sollten. Doch gerade für junge Menschen kann so ein verschleppter Infekt richtig gefährlich werden!
Verschleppte Grippe – junge Menschen kurieren Infekte nicht korrekt aus
Die Vehemenz, mit der die Grippewelle dieses Jahr zuschlägt, überrascht selbst Mediziner. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) sind aktuell gut 7,5 Millionen Menschen in Deutschland krank und die Symptome sind nicht nur heftiger, sie halten auch länger an. Besonders auffällig: Immer wieder sterben Menschen an einer verschleppten Grippe!
So zum Beispiel Schauspielerin Barbie Hsu (48) Anfang Februar oder Familienvater Jannick vor wenigen Tagen (38). Beide gehörten eigentlich nicht den Risikogruppen an, für die ein grippaler Infekt gefährlich kann – wie Senioren oder immungeschwächte Personen.
Genau hier liegt laut Dr. Christoph Specht das Problem. „Eine verschleppte Grippe ist gerade bei jungen Leuten ein Problem“, sagt der Allgemeinmediziner im RTL-Interview. Die seien häufig sportlich aktiv oder stark im Berufsleben eingebunden und kurieren den Infekt deshalb nicht richtig aus.
Was ist eine verschleppte Grippe überhaupt?
„Verschleppt heißt erst einmal, die Grippe oder der grippale Infekt ist nicht richtig ausgeheilt“, erklärt Specht weiter. „Das ist klar. Die entscheidende Frage ist jedoch, was daraus entstehen kann.“ Solange das Immunsystem die Grippeviren bekämpft, ist es nämlich selbst geschwächt und anfällig für andere Viren und Bakterien.
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Heißt, entweder die Betroffenen erkranken parallel an etwas anderem, wie zum Beispiel Streptokokken. Oder die Grippeviren selbst haften sich irgendwo im Körper an und verursachen Entzündungen – in der Lunge eine Lungenentzündung oder am Herzen eine Herzmuskelmuskelentzündung. Gerade letzteres sei laut Specht sehr gefährlich und könne nicht nur zu massiven Herzstörungen, sondern sogar zum plötzlichen Herztod führen.
Doch woran erkennt man nun eine verschleppte Grippe, und wann sollte man zum Arzt gehen?
Verschleppte Grippe? Das sind die Symptome!

Eine verschleppte Grippe erkennt man an genau den Symptomen, die grundsätzlich mit dem Infekt einhergehen:
Husten
Halsschmerzen und Heiserkeit
verschnupfte Nase
Gliederschmerzen
Erschöpfung
Hier ist vor allem die Frage, so Specht, wie lange man diese Symptome schon hat! „Je jünger, umso schneller sollte die Erkrankung auch wieder vorbei sein“, sagt er deutlich. „Ein mittleres bis stärkeres Krankheitsgefühl sollte man nach 14 Tagen spätestens abklären.“ Bei einem älteren Menschen könnte eine Grippe auch länger andauern, ohne dass sie bereits verschleppt ist oder von einer anderweitigen Entzündung überlagert wird.
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Bei der Herzmuskelentzündung heißt es wiederum: Beim ersten Symptom sofort zum Arzt. Dazu gehören:
Leistungsverschlechterung
Atemschwierigkeiten
Herzstolpern
Herzrhythmusstörungen
Auch Fieber kann ein Hinweis auf eine Entzündung sein und ist definitiv ein Grund, zum Arzt zu gehen. Manche Erkrankungen, wie die bereits erwähnten Streptokokken, werden außerdem nicht durch Viren hervorgerufen, sondern durch Bakterien, die man nur mit Antibiotika wieder loswird.
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So verhindert ihr, dass ihr euren Infekt verschleppt
Am Ende ist laut Specht vor allem eines wichtig: Ruhe. „Wenn das Immunsystem tatsächlich genügend Zeit hat, vor allen Dingen genügend Ruhe und Schlaf, kann es die Grippeerreger bekämpfen.“ Sind die noch nicht komplett eliminiert, sei körperliche Anstrengung der Auslöser, dass der Infekt wieder aufflammt.
Außerdem helfe es grundsätzlich, das Immunsystem bei der Bekämpfung zu unterstützen – durch besagte Erholung, mit der Unterstützung von Medikamenten oder durch die richtige Ernährung und Mineralstoffe wie Zink, Magnesium und Eisen. Dann können wir den Infekt nicht nur abschütteln, sondern sind ihn auch langfristig los.