Grippewelle! 7,5 Millionen sind aktuell krankDeutschland liegt flach! Sind die Grippe-Symptome dieses Jahr hartnäckiger als sonst?

Frau liegt mit Grippe im Bett.
Millionen Deutsche kämpfen gerade mit Atemwegsinfektionen. Sind die Verläufe der Grippe schwerer?
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Deutschland hustet, schnieft und fiebert – und es ziiiiieht sich!
In diesem Jahr ist die Grippewelle intensiver als sonst. Viele liegen länger flach, als es zu diesem Zeitpunkt eigentlich üblich ist. Sind die Symptome diesmal anders, intensiver? Oder ist das alles bloß ein Gefühl, das wir haben, weil um uns herum im Moment so viele betroffen sind? Eine Internistin und der Hausärzteverband e.V. klären auf, was wirklich Sache ist.

Atemwegsinfektionen: 7,5 Millionen Deutsche sind krank

Wir hören den bellenden Husten in der U-Bahn, sehen die schniefenden Nasen der Kleinen und bekommen im Job mit, wie zahlreiche Kollegen ausfallen. Viele Büros sind verwaist, Schulklassen komplett ausgedünnt.

Deutschlandweit haben rund 7,5 Millionen Menschen derzeit eine akute Atemwegsinfektion, viele davon kämpfen mit Grippe. Betroffene haben Husten, Halsschmerzen, Gliederschmerzen, Fieber oder sogar alles auf einmal. Besonders betroffen sind Schulkinder, wie aus dem aktuellen Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Influenza-Viren wurden aber in allen Altersgruppen häufig nachgewiesen.

Die hohen Grippe-Zahlen sind das eine, doch ist der Verlauf der Krankheit dieses Jahr womöglich tatsächlich schwerer?

Grippewelle 2025: Sind die Symptome stärker?

„Wir sehen in dieser starken Grippewelle bei den Symptomen ein gemischtes Bild. Was ich aber zu den Grippe-Symptomen ganz klar sagen kann: Die Dauer ist deutlich länger“, erklärt die hausärztlich tätige Internistin Dr. Andrea Stomps aus Lehrte (Niedersachsen) im RTL-Interview.

„Dass Patienten zwei bis drei Wochen Beschwerden haben, ist keine Seltenheit“, erklärt die Medizinerin weiter. Während es vor der Corona-Pandemie lediglich einige Tage waren, bemerkt die Ärztin einen klaren Anstieg der Krankheitstage. Auch im Vergleich zur letzten Grippewelle Anfang 2024 erkennt Stomps eine andere Intensität bei den Krankheitsanzeichen. Mit Ausnahme von der Corona-Pandemie sei das eine neue Entwicklung, und noch könne sie sich nicht final erklären, warum die Grippewelle dieses Jahr so stark ausgeprägt auftritt.

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„Meine Kinder hatten fast eine Woche lang 40 Fieber“

„Ich habe mich schon gefragt, ob die Patienten ein bisschen impfmüde sind oder ob das am geschwächten Immunsystem liegen könnte. Die Bereitschaft, sich gegen die Influenza impfen zu lassen, ist geringer geworden. Aber es kann viele Gründe für die aktuelle Grippewelle geben.“

Auch, dass aktuell so viele Kinder von der Grippewelle schwer betroffen sind, hält die Hausärztin für ungewöhnlich. „Ich war selbst davon betroffen, meine Kinder hatten Anfang Januar fast eine Woche lang 40 Fieber und das kenne ich so nicht“, schätzt die Ärztin abschließend ein.

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Was sagt der Hausärzteverband zum Krankheitsstand?

Auch Vincent Jörres vom Hausärzteverband bestätigt diese Beobachtungen: „In der Tat ist der Eindruck aus den Praxen, dass die Symptomatiken bei Atemwegserkrankungen in diesem Jahr besonders stark ausgeprägt sind”, sagt er gegenüber RTL. Es sei allerdings nicht unüblich, dass sich die Ausprägung der Symptomatiken von Jahr zu Jahr ändere: „Das hängt mit den unterschiedlichen Erregern, der Impfquote, der Wirksamkeit der Impfstoffe und vielen weiteren Gründen zusammen.”