Nicht ausreichend gekennzeichnet

Eltern aufgepasst! Experten warnen vor Alkohol in süßen Adventskalendern

Kind steht vor einem Adventskalender an der Wand.
Selbstgemacht ist doch eh’ am schönsten! Die Verbraucherzentrale warnt jetzt vor diversen Kauf-Adventskalendern.
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Eigentlich sollen Adventskalender Groß und Klein die Wochen bis Weihnachten versüßen ...
Dass das nicht immer uneingeschränkt der Fall ist, darauf weist jetzt die Bremer Verbraucherzentrale hin: Einige der bunten Schoko-Adventskalender, die vor allem Kinder ansprechen, würden Alkohol enthalten. Auf den ersten Blick sei das oft nicht zu erkennen, heißt es weiter. Was vor allem Eltern wissen sollten.

Alkohol-Hinweis versteckt sich in Zutaten-Liste

Ein Marktcheck in verschiedenen Supermärkten liefert besorgniserregende Zahlen: Von 79 untersuchten Adventskalendern enthalten 31 Alkohol, die übrigen 48 sind alkoholfrei. Klingt erst einmal nicht dramatisch, wäre da nicht die unzureichende Kennzeichnung. „Bei zwölf Kalendern ist der Alkohol lediglich in der Zutatenliste angegeben, ohne dass ein expliziter Hinweis auf der Verpackung zu finden ist”, sagt Helena Nareyka, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bremen. „Besonders besorgniserregend ist, dass viele der Kalender mit alkoholischem Inhalt durch ihre Aufmachung Kinder ansprechen.”

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Die Motive sind besonders interessant für Kinder

Denn: Zehn der Kalender sind mit verspielten, bunten Motiven bedruckt. Besonders erschreckend: Laut Verbraucherzentrale Bremen haben nur 19 der 31 alkoholhaltigen Kalender überhaupt einen Hinweis auf Alkohol aufgedruckt. Fünf davon gut sichtbar auf der Vorderseite, 14 nur auf der Rückseite. Sechs Produkte davon seien laut Experten mit kindlichen Motiven wie Weihnachtsmärkten oder Winterlandschaften gestaltet.

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Im Video: In diesen Lebensmitteln versteckt sich Alkohol

Und selbst dann, wenn der Alkohol-Hinweis sichtbar ist, sei nicht immer zu erkennen, welche Pralinen ihn konkret enthalten würden, bemängelt die Verbraucherzentrale weiter. „In diesen Fällen lässt sich der Alkoholgehalt nur anhand von Namen wie beispielweise ,Marc de Champagne’ erahnen”, heißt es. „Die Zutatenliste nennt oft noch weitere alkoholhaltige Zutaten, die in der Pralinenübersicht nicht direkt erkennbar sind, was darauf schließen lässt, dass möglicherweise noch weitere Pralinen Alkohol enthalten.”

Experten bemängeln weitere Punkte

Daneben stellt die Bremer Verbraucherzentrale auch die Nachhaltigkeit und die Preise der Adventskalender auf den Prüfstand. Fazit: Da viele Kalender nach wie vor auf Plastik setzen, bestünde auch hier Handlungsbedarf. Und: Wegen der bunten Adventskalender-Aufmachung sei die Schoki gerne mal doppelt oder sogar dreimal so teuer. Günstiger und nachhaltiger werde es mit selbstgemachten Adventskalendern - nur dann kann man sich sicher sein, was sich wirklich hinter den 24 Türchen verbirgt. (sis)