Seuche geht umKatzenbabys verenden durch tödlichen Erreger – wie kann ich mein Tier jetzt schützen?

Kätzchen in Lebensgefahr!
In Baden-Württemberg sind mehrere Katzenbabys an der Katzenseuche verendet. Die Tierschutzvereine vor Ort versuchen nun mit aller Macht, Halter an die Impfung für ihre Tiere zu erinnern. Denn eines ist klar: Erkranken ungeimpfte Tiere an der Seuche, sterben sie.
Vermutlich 26 Tiere an Katzenseuche gestorben
Manchmal dauert es nur wenige Stunden und die Kätzchen sind tot. In Horb am Neckar, einer Stadt in Baden-Württemberg, mussten mehrere Katzenbabys aufgrund der Katzenseuche ihr Leben verlieren. Wie viele Tiere tatsächlich betroffen sind, ist nicht klar. Laut Recherchen des SWR sind es mindestens 26, die Dunkelziffer ist vermutlich deutlich höher.
Lese-Tipp: Wogegen sollte ich mein Tier impfen lassen?
Der Tierschutzverein Horb e.V. bittet Katzenhalter deshalb eindringlich, ihre Tiere auf Krankheitszeichen zu checken. „Wichtig ist, dass die Diagnose so schnell wie möglich gestellt wird“, schreiben die Ehrenamtlichen auf Facebook. „Einmal aufgetreten, lässt sich die Seuche meist nicht mehr eingrenzen!“ Sowohl beim Tierarzt als auch online gebe es Schnelltests, die den Haltern bereits eine erste Diagnose liefern können.
Doch woran erkennen auch frisch gebackene Katzenhalter die Seuche? Und noch viel wichtiger: Wie können sie ihre Katzen schützen?
Im Video: Helfer retten Kätzchen nach fünf Tagen aus Rohr
Das sind die Symptome der Katzenseuche
Die Katzenseuche ist eine Viruserkrankung, die vor allem bei jungen Katzen bis zu 16 Wochen, ungeimpften, immungeschwächten und älteren Tieren auftritt, heißt es bei MSD Tiergesundheit. Das Virus befällt unter anderem die Milz, aber auch das Knochenmark und führt zu akuter Blutarmut, Blutvergiftungen und Immunschwäche.
Daran erkennt ihr die Katzenseuche bei eurem Tier:
Bauchschmerzen
dünnflüssiger, teilweise blutiger Durchfall (faulig-stinkend)
Erbrechen
Apathie
Appetitverlust
„Der Erreger hält sich bis zu sechs Monate an Schuhen, Kleidung und auf Gegenständen“, warnt der Tierschutzverein Horb. „Ihr tragt ihn eurer Katze ins Haus!“ Deshalb solltet ihr eurem Tierarzt auch vorab Bescheid geben, wenn ihr eine Katzenseuchen-Infektion bei eurem Tier vermutet. Euer Tier muss dann nämlich isoliert behandelt werden.
Das hilft gegen die Katzenseuche
Hat sich eure Katze tatsächlich mit der Seuche infiziert, hilft nur eines: gute Pflege von euch und dem Tierarzt und beten. Denn die Erkrankung ist nur schwer zu behandeln und endet in 90 Prozent der Fälle tödlich. Deshalb ist die Katzenseuche auch meldepflichtig.
Ansonsten hilft nur eines: impfen. „Die Impfung ist die einzige Möglichkeit, seine Katze vor einer Infektion zu schützen”, schreibt der Tierschutzverein. Auch wenn es sich um eine Hauskatze handelt.
Lese-Tipp: Impfungen für Hund und Katz: Aufgepasst bei diesen Nebenwirkungen!
MSD Tiergesundheit empfiehlt, Kätzchen im Alter von acht und zwölf Wochen, 16 Wochen und noch einmal mit 15 Monaten zu impfen. Anschließend erfolgt eine Auffrischung alle drei Jahre. Am besten sprecht ihr einmal mit eurem Tierarzt, welche Impfstoffe sich für euer Tier am besten eignen.
Der Tierschutzverein Horb empfiehlt außerdem:
Kontakt zu ungeimpften Tieren meiden
Totfunde nur mit Handschuhen anfassen
nach dem Kontakt zu fremden oder wilden Katzen gründlich Hände waschen und desinfizieren
Schuhe vor der Wohnung ausziehen
Doch eine gute Nachricht gibt es aktuell: Auch wenn manche Virusstämme der Katzenseuche auf Hunde übergreifen können, scheint das bisher nicht der Fall zu sein. Hundehalter im Kreis Horb sollten trotzdem die aktuelle Katzenseuchen-Lage im Augen behalten, um im Notfall schnell handeln zu können. (jbü)