Heikle Diskussionen waren gestern!
Mit diesen drei Tricks könnt ihr die Meinung anderer beeinflussen

Ihr wollt die Meinung eurer Mitmenschen beeinflussen?
Das geht! Und zwar leichter als gedacht, wie Autor David Robson in seinem neuen Buch über soziale Bindungen erklärt.
1. Trick: Persönliche Erfahrungen machen uns in heiklen Gesprächen nahbarer
Manchmal ist man einfach nicht einer Meinung – und das ist okay. Wer DAS aber bei heiklen Themen nicht so ganz akzeptieren kann oder will, kann bei einer Meinungsverschiedenheit einen kleinen Trick anwenden, um die Meinung des Gegenübers zu verändern. Man müsse es nur auf die richtige Art und Weise tun, wie Wissenschaftsjournalist und Autor David Robson („The Laws of Connection: 13 Social Strategies That Will Transform Your Life”) gegenüber BBC erklärt.
Dieser ist zu dem Entschluss gekommen, dass uns psychologische Forschungsergebnisse verschiedener Studien dabei helfen, bessere und konstruktivere Gespräche rund um kontroverse Themen zu führen.
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Wissenschaftler weisen laut ihm darauf hin, „dass die Wahrscheinlichkeit, dass Menschen unseren Argumenten zuhören, erheblich größer ist, wenn wir über unsere persönlichen Erfahrungen” sprechen. Das könne euren Standpunkt stärken.
Spricht man also beispielsweise mit jemandem, der sich ganz klar und vehement gegen die Social-Media-Nutzung bei Kindern und Jugendlichen positioniert und lässt währenddessen einfließen, dass man selbst, mit den eigenen Kindern, aber gute Erfahrungen gesammelt hat, könnte das einen großen Einfluss haben.
Mit einem respektvollen Austausch von Erfahrungen komme man weiter, als wenn man sich in einer Diskussion auf unpersönliche Fakten oder Statistiken konzentriert.
Doch nicht nur das!
Diskussionspartner sind uns gegenüber oft aufgeschlossener und offener als wir denken
In einem von Robson, gemeinsam mit dem Psychologen Ian MacRae, entwickelten Fragebogen stellte sich heraus, dass sich die meisten von den 1.912 Teilnehmern überschätzten, als es um die Absichten der anderen ging. Sie waren nämlich sofort überzeugt davon, dass ihr Diskussionspartner auf jeden Fall die Absicht hat, von ihrem Standpunkt überzeugen zu wollen.
Gleichzeitig unterschätzten sie, wie sehr der Diskussionspartner eigentlich nur von einem selbst – und somit von der anderen Meinung – lernen und verstehen wollte.
Heißt: Wenn wir uns in einer Streitsituation befinden, sollten wir uns laut Robson immer wieder vor Augen führen, dass uns die andere Person gar nicht unbedingt etwas Böses will und sie eigentlich viel offener für die Diskussion ist, als wir glauben. „Wir sollten sie mit dem entsprechenden Respekt behandeln”, so der Autor.
Und weiter: „Da unser Gesprächspartner unsere Neugier auf seine Ansichten möglicherweise unterschätzt, sollten wir uns auch mehr Mühe geben, unser Interesse an seinen Ansichten zu bekunden. Indem wir unsere guten Absichten, zu lernen und zu verstehen, demonstrieren, werden wir sie ermutigen, ihre Abwehrhaltung zu verringern, sodass sie offener für einen ehrlichen Gedankenaustausch werden.”
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2. Trick: Die richtige (Nach-)Frage kann alles verändern
Oft helfe es auch schon, die richtige (Nach)Frage zu stellen. Eine einzige Frage, mit der wir zusätzliches Interesse zeigen, könne den Ton einer Debatte verändern und „wesentlich aufgeschlossenere Reaktionen” hervorrufen. Der Autor erklärt: „Wenn man Menschen aktiv Fragen zu ihren Überzeugungen und den Gründen für diese Ansichten stellt, verringern sie ihre Abwehrhaltung, sodass sie wesentlich aufgeschlossener für alternative Meinungen sind.”
3. Trick: Höflich zu sein, kostet nichts – und ist manchmal die halbe Miete
Ebenfalls ein Garant für eine bessere Kommunikation bei heiklen Gesprächsthemen – auch wenn es wenig überraschend kommt: zuhören, höflich bleiben und lernen. Unhöfliches Verhalten verprelle die Person, die wir von unserer Meinung überzeugen wollen. Bedeutet: Die Dinge, die wir schon von klein auf für ein achtsames Miteinander erlernen und selbstverständlich sein sollten, sind genau die Dinge, die wir uns immer wieder vor Augen führen sollten, um besser miteinander auszukommen. Höflichkeit kostet nichts!
Wer also echtes Interesse und echte Neugier zeigt, persönliche Erfahrungen mit anderen teilt und sich offen und höflich zeigt, hat gute Chancen, neue Kontakte zu knüpfen, eine klügere Weitsicht zu gewinnen und auf dem Weg vielleicht sogar die ein oder andere Meinung ändern zu können!
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