David Schumacher hat keinen Kontakt zu Mama Cora
Was tun, wenn sich das eigene Kind abwendet? Expertin gibt Antworten

Für ihre Kinder würden Eltern alles tun.
Umso schmerzhafter muss es sein, wenn sich die eigenen Kids – aus welchen Gründen auch immer – von ihnen abwenden. Wie gehe ich als Elternteil mit Abweisung, gar Kontaktabbruch um? Und was sollte ich auf gar keinen Fall tun, um das ohnehin belastete Verhältnis nicht noch mehr zu strapazieren?
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Was tun, wenn sich die eigenen Kinder keinen Kontakt mehr wollen?
Beim „Goldenen Lenkrad“ in Berlin schwärmte David Schumacher (22) von seinem Rennfahrer-Vater Ralf (48), zu dem er ein gutes und inniges Verhältnis pflegt. Zu seiner Mutter Cora Schumacher besteht hingegen kein Kontakt, das erzählte die 46-Jährige erst kürzlich selbst im RTL-Interview. Warum das so sei, wisse sie nicht. Nur, dass der Kontakt nach der Scheidung abgeebbt sei.
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Für Mutter Cora – und all die anderen Mütter und Väter, von denen sich das eigene Kind abgewandt hat – dürfte diese Erfahrung mit das Schlimmste sein, was einem Elternteil passieren kann.
Wir haben die systemische Familienberaterin Ruth Marquardt gefragt, wie man mit einer solchen oder ähnlichen Situation umgeht. „Wenn Kinder keinen Kontakt wollen, sollten die Eltern das auf jeden Fall einmalig überprüfen, vielleicht mit einem Brief, ein paar liebevollen Zeilen, und dem Hinweis, dass sie jederzeit willkommen sind, dass man jedoch ihre Grenzen und ihren Wunsch respektiert“, erklärt die Expertin im RTL-Interview.
Es sei wichtig, die eigene Liebe zum Ausdruck zu bringen, die Kinder aber nicht unter Druck zu setzen.
Außerdem sollte das Kind spüren, dass es im Mittelpunkt steht, dass es nicht um einen selbst geht. „Wichtig ist, dass jegliche Kommunikation ohne emotionalen Druck und ohne Vorwürfe geschehen sollte“, so die Expertin.
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Das Kind will keinen Kontakt? DAS sind jetzt absolute No-Gos
Es sei ebenfalls notwendig, sich als Elternteil selbst zu reflektieren, zum Beispiel mit folgenden Fragen:
Sehe ich Fehler, die ich gemacht habe? Was habe ich versäumt?
Was genau tut mir leid und wie würde ich es wiedergutmachen wollen?
Was kann ich als Erwachsener an meinem Leben verändern, das ein Signal für mein Kind darstellen könnte: Oh, hier findet gerade Einsicht oder Erkenntnis statt?
Was gar nicht geht? Nerven! „Sich immer wieder zu melden, bis das eigene Kind Anrufe nicht mehr annimmt oder auf WhatsApp blockiert, geht gar nicht. Das signalisiert: Deine Grenzen sind mir egal. Ich handle aus meinen egoistischen Bedürfnissen, und ich melde mich so lange, bis ich eine Reaktion von dir bekomme“, sagt Marquardt.
Auch recht haben zu wollen, sei ein No-Go. „Kinder und Eltern erleben die Realität, also das, was vermeintlich in Ordnung war, aus völlig unterschiedlichen Perspektiven. Und beide haben ein Anrecht darauf, zu sagen: ‘So war es.’“
Sollte das Kind auf seine Sichtweise beharren, helfe für Eltern nur noch nachgeben. „Tun wir das nicht, verlieren wir das Kind meist für immer“, erklärt die Familienberaterin.
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Bedeutet also: „Wenn das klärende Gespräch nicht geholfen hat oder der Brief mit der Kontakt-Einladung unbeantwortet blieb, habe ich alles gesagt und gezeigt. Dann heißt es warten. Manchmal ein Leben lang.“
Übrigens sei eine Situation wie die von David Schumacher keine Seltenheit: „Kinder trennen sich häufig in einer Scheidungssituation von einem Elternteil. Sie hören meist unterschiedliche Geschichten von Mutter und Vater, wissen nicht, wie sie sich entscheiden sollen, stehen zwischen den Stühlen, sind überfordert. Aus dieser inneren Spannung heraus und um diese abzustellen, gehen sie dann zu einem Elternteil.“
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