Neue Studie zeigt erstmals ZusammenhangIhr leidet an Migräne-Attacken? Das könnte ein Grund sein

Eine junge Frau fasst sich an den Kopf.
Migräne und Kopfschmerzen
Oliver Killig/dpa-Zentralbild/dpa

Pochende Schläfen, stechender Schmerz, Übelkeit!
Migräne-Attacken machen den Betroffenen schwer zu schaffen. Was aber, wenn die Ursache für die Beschwerden nicht im Kopf, sondern im Magen liegt? Eine Studie legt erstmals nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Medikamenten gegen Sodbrennen und dem Auftreten von Migräne-Attacken und heftigen Kopfschmerzen geben könnte.

Studie zeigt erstmals möglichen Zusammenhang

Für ihre im Juni 2024 in „Neurology Clinical Practice” veröffentlichte Studie untersuchten die Wissenschaftler die Daten von mehr als 11.000 Erwachsenen in den USA. Dabei konzentrierten sie sich auf drei verschiedene Arten von Säureblockern - Protonenpumpenhemmer (PPI), H2-Rezeptor-Antagonisten (H2RA) und Antazida.

Welche Säureblocker gibt es?

PPIs wie Omeprazol oder Pantoprazol sind die stärksten Medikamente dieser Gruppe und werden häufig bei Sodbrennen, Magengeschwüren und Reflux verschrieben. Etwas schwächer wirken die H2RAs, zu denen beispielsweise Ranitidin und Famotidin gehören. Antazida hingegen sind rezeptfrei erhältlich und neutralisieren die Magensäure mithilfe von Wirkstoffen wie Magnesium oder Kalzium.

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Probleme vorwiegend bei Medikamenten aus der PPI-Gruppe

Die Auswertung der Daten ergab, dass alle drei Arten von Säureblockern das Risiko für Migräne oder starke Kopfschmerzen erhöhen können. Am stärksten war dieser Effekt bei den PPIs: Menschen, die diese Medikamente einnahmen, hatten ein um 70 Prozent erhöhtes Risiko für heftige Kopfschmerzen und Migräne-Attacken im Vergleich zu Menschen, die keine Säureblocker einnahmen.

Aber auch H2RAs mit einem um 40 Prozent erhöhten Risiko und Antazida mit einem um 30 Prozent erhöhten Risiko sind offensichtlich nicht ungefährlich. Die Studie zeigte aber auch, dass eine ausreichende Magnesiumzufuhr das Risiko für Kopfschmerzen bei der Einnahme von H2RAs senken kann.

Magnesiummangel als mögliche Ursache

Die genauen Gründe für diesen Zusammenhang sind in der Wissenschaft bisher nicht vollständig geklärt. Eine Theorie: Die Tabletten könnten die Aufnahme von Magnesium behindern. Denn Magnesium ist wichtig für unseren Körper und unsere Nerven. Andere Studien zeigen, dass Menschen, die bestimmte Protonenpumpenhemmer einnehmen, häufig einen Magnesiummangel haben. Vielleicht lösen die Magentabletten die Kopfschmerzen aber auch auf andere Weise aus, etwa indem sie Botenstoffe im Magen beeinflussen.

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Wie ist das bei euch?

Die Ergebnisse der Umfrage sind nicht repräsentativ.

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„Menschen mit Migräne oder starken Kopfschmerzen, die diese Medikamente einnehmen, sollten mit ihrem Arzt besprechen, ob sie die Einnahme fortsetzen sollten“, sagte Studienautorin Margaret Slavin dem Fachmagazin News Medical Life Sciences.

Sie betonte aber auch, dass weitere Untersuchungen nötig seien, um herauszufinden, ob die Medikamente die Ursache für die Beschwerden sind oder ob es andere Gründe für den Zusammenhang gibt. (ija)