Das kennt fast jederUnkontrolliertes Muskelzucken – woher kommt es und wann sollte ich zum Arzt?

Muskelzucken kann auf verschiedene Krankheiten hindeuten.
Wenn die Muskeln unkontrolliert zucken, kann das ganz schön verunsichern.
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Kennt ihr das auch?
Man geht seinem Alltag nach und plötzlich zuckt ein Muskel im Körper. Ob im Arm oder im Bein, mal über einen kürzeren, mal über einen längeren Zeitraum. Ist das immer harmlos oder kann es auch bedenklich werden?

Muskelzucken ist meist harmlos, aber ...

Zunächst einmal können Muskelzuckungen viele Ursachen haben, erklärt Arzt und Medizin-Journalist Dr. Christoph Specht im RTL-Interview. Meistens seien die nicht schwerwiegend. Dennoch: Während ein und dasselbe Symptom – nämlich das unkontrollierte Muskelzucken – bei den meisten Menschen vollkommen harmlos ist, kann es bei anderen Menschen Krankheitswert haben.

Aber beginnen wir mit einer wichtigen Unterscheidung – nämlich der zwischen Myoklonien und Faszikulationen.

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Ursachen für Muskelzuckungen: Manchmal Warnzeichen für ALS oder MS

Das Zucken, das manche Menschen kurz vor dem Einschlafen verspüren – sogenannte Myoklonien, also „gröbere Muskelzuckungen“ –, „ist physiologisch, also völlig normal“. Sie kommen in geringer Frequenz, manchmal sogar nur einmal vor.

Faszikulationen hingegen sind feinere Zuckungen der Muskulatur, „manchmal zu sehen als kleine Bewegungen unter der Haut“. Sie können völlig harmlos sein, aber auch schwerwiegende Ursachen wie Amyotrophische Lateralsklerose (ALS) oder Multiple Sklerose (MS) haben.

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Welche Ursachen können für Muskelzucken verantwortlich sein?

Tatsächlich können Muskelzuckungen auch auf Mangelerscheinungen hinweisen. Dazu gehören:

  • Stoffwechselstörungen

  • Unterzuckerung

  • Elektrolytstörungen (wie Magnesiummangel)

Aber auch Stress, Müdigkeit bzw. Schlafmangel und erhöhter Alkoholkonsum können Faszikulationen auslösen.

Mediziner verraten: Dann solltet ihr bei Muskelzucken zum Arzt

Woher weiß ein Laie nun, ob es sich um Zuckungen handelt, die völlig harmlos sind oder um solche, bei denen man besser einen Arzt aufsucht?

Treten die unkontrollierten Zuckungen häufiger und zusammen mit anderen Beschwerden auf, könnte ein Arztbesuch ratsam sein, so Dr. Specht. So könnten die genannten Mangelerscheinungen auch Muskelkrämpfe begünstigen.

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Stehen die Faszikulationen in Zusammenhang mit ALS oder MS, könnte es zusätzlich zu Schwäche, Müdigkeit, Taubheitsgefühl oder Muskelschwund kommen, erklärt Dr. Michael Stingl, Facharzt für Neurologie aus Wien, auf seiner Website.

Insbesondere, wenn die Muskelzuckungen aber nur ab und zu und ohne andere Symptome auftreten, besteht in aller Regel kein Grund zur Sorge.