Virus bohrt Loch in seine HornhautBlind nach Bussi! Herpes kostet Juwan (2) sein Augenlicht

Plötzlich hat Juwan ein Loch im Auge!
Ein Bekannter gibt dem kleinen Juwan (2) einen Kuss auf die Wange – wenig später ist das Auge des Jungen entzündet. Er erblindet. Offenbar hat ein Herpesvirus seine Hornhaut irreversibel geschädigt!
Auf Juwans Hornhaut wächst ein Herpesbläschen
Ein Küsschen hier, ein Küsschen dort: Jeder von uns hat dem Baby seiner Schwester oder dem kleinen Cousin schon einmal einen Schmatzer auf die Wange gedrückt, oder? Das Schicksal des kleinen Juwan Saaiman aus Namibia zeigt, wieso ihr das nicht weiter tun solltet. Wie seine Mutter Michelle auf Facebook schreibt, hat der Zweijährige sich so nämlich einen Herpes eingefangen und – Achtung! – sein Augenlicht verloren!
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„Vor etwa sieben Monaten entwickelte mein Baby etwas, das wie eine Augeninfektion aussah“, schreibt Saaiman auf der Social-Media-Plattform. Der Arzt habe ihnen Antibiotika verschrieben, doch nur wenige Tage später, sei etwas in Juwans Augapfel gewachsen!
„Außerdem stellten wir fest, dass er kein Gefühl in seinem Auge hatte, da er buchstäblich seinen Finger in sein Auge steckte und seinen Augapfel kratzte, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.“ Saaimans Hausärztin schickt Mutter und Sohn zum Augenarzt, der ein Herpesvirus in Juwans Auge diagnostiziert. „Ja, ein Herpesvirus – wie der, die die Blasen auf den Lippen verursachen!“, wiederholt Saaiman. „Ich habe noch nie von etwas so Lächerlichem gehört!“
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Herpes hinterlässt Loch in Juwans Hornhaut
Doch das, was da auf dem Augapfel ihres Kindes wächst, ist tatsächlich ein Herpesbläschen. Laut der Ärzte habe jemand mit einem Herpesvirus Juwan in die Nähe des Auges geküsst und ihn so infiziert. Doch es gibt zwei Probleme: Herpes kann man nicht heilen, es ruht und bricht immer wieder aus. Bei Juwan befindet es sich zudem nicht etwa auf dem Lid oder im Augenwinkel, sondern auf der Hornhaut.
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Trotz Experten aus Amerika, mehreren Krankenhausaufenthalten und einem Apotheker, der Juwan seine Medikamente selbst herstellen musste, hinterlässt das Virus einen Hornhautdefekt bei dem Jungen – ein Loch. „Es ist die traumatischste Erfahrung, sein Baby anzusehen und buchstäblich eine vier Millimeter große, offene Wunde in seinem Auge zu sehen, die so deutlich sichtbar ist“, so Saaiman.
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Juwan habe mittlerweile sein Sehvermögen und sein Gefühl im linken Auge komplett verloren. Da die Wunde ständig offen ist, infiziert sie sich immer wieder. „Wenn wir die Wunde nicht heilen können, wird er das Auge ganz verlieren.“ In Südafrika soll ein Expertenteam genau das verhindern. Sie werden in den nächsten Wochen Nerven aus Juwans Bein entnehmen und in sein Auge implantieren, so Saaiman. Anschließend wird ihm eine neue Hornhaut transplantiert – wenn sich ein passender Spender findet.
„Lasst niemanden euer Baby küssen!”

„Die Augenlider unseres Babys sind zugenäht, um das Auge zu schützen, aber ich kann mir nur vorstellen, wie unangenehm das für ihn sein muss.“ Ob Juwans Sehvermögen jemals wiederhergestellt werden könne, sei noch nicht sicher. „Wir haben uns mit der Tatsache abgefunden, dass er auf seinem linken Auge dauerhaft blind sein könnte“, schreibt Saaiman. Trotzdem wollen sie weiterhin versuchen, das Auge zu retten und die Hornhaut zu transplantieren. Für die horrenden Kosten sammelt die Familie nun auch Spenden – 500.000 Südafrikanische Rand, etwa 25.000 Euro, müssen rangeschafft werden.
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Doch Saaiman teilt ihre Geschichte nicht wegen der Spenden, sagt sie. Ihr ist vor allem eines wichtig: „Lasst niemanden euer Baby küssen!“ Sie selbst habe es nie gestört, sie habe nie gedacht, dass etwas Schlimmes passieren könne. „Falsch. Ich lag so falsch!“ So ein dummer Virus könne so viel Trauma und Schaden verursachen. „Das ist es einfach nicht wert!“