25 Minuten ohne Sauerstoff

Baby Bryann erstickt an Banane – Vater macht der Kita schwere Vorwürfe

Bryann
Bryann isst in der Kindertagesstätte ein Stück Banane – und verschluckt sich. Eine Woche später stirbt er.
facebook/valentina.hlazkova

Eine Woche lang kämpft Bryann um sein Leben vergeblich.
Der kleine Junge mampft im Kindergarten eine Banane, als ihm ein Stück davon im Hals stecken bleibt und er erstickt. Sein Vater ist sich sicher: Sein Sohn hätte überlebt, hätten die Betreuer besser auf ihn aufgepasst!

Erst Herzstillstand, dann hirntot! Bryann stirbt wegen einer Banane

„Ich habe meinem Sohn versprochen, die genauen Umstände seines Todes zu verstehen, damit soetwas nicht noch einmal passiert.“ Wenn man die Worte von Laurent Mayeuf in den französischen Medien liest, wirkt er gleichsam verzweifelt wie kämpferisch. Ende März stirbt sein Sohn Bryann, während er in der Kindertagesstätte P’tits Pirates (dt. kleine Piraten) in Plessis-Robinson betreut wird.

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Er habe ihn morgens dort abgegeben, wie immer, so Mayeuf gegenüber Le Parisien. Nachmittags habe ihn ein Sanitäter angerufen: „Mir wurde mitgeteilt, dass wir dringend kommen müssten, weil mein Sohn nach dem Mittagessen an einem Stück Banane erstickt sei”, erzählt er. „Er hatte bereits seit 25 Minuten einen Herz-Kreislauf-Stillstand.“

Gerade als Mayeuf in der Kita eintrifft, schaffen es die Sanitäter, den kleinen Bryann wiederzubeleben und bringen ihn ins Krankenhaus. Das Kind wird ins künstliche Koma versetzt und engmaschig überwacht. Tag für Tag verschlechtert sich sein Gesundheitszustand. Bei einem MRT dann die Schreckensnachricht: „Es stellte sich heraus, dass Bryann ein Hirnödem hatte, und am Freitag wurden wir über seinen Tod informiert.“

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Eine Woche lang kämpft Bryann um sein Leben, ehe er mit nur 20 Monaten stirbt. Laut den Ärzten sei sein Gehirn während des Herzstillstands zu lange ohne Sauerstoff gewesen. Am Ende sei Bryann hirntot gewesen und dann gestorben – alles wegen eines Stücks Banane.

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Vater Mayeuf deutlich: Kita trägt Schuld an Bryanns Tod

Für den trauernden Vater Mayeuf eindeutig die Schuld des Kita-Personals. „Die Leute sagen mir, dass es auch zu Hause hätte passieren können, aber ich beobachte meinen Sohn, wenn er isst. Wenn er zu viel in den Mund steckt, lasse ich ihn es ausspucken“, sagt Mayeuf im Gespräch mit BFMTV.

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Er habe dem Kita-Personal das Leben seines Sohnes anvertraut und sei enttäuscht worden. „Ich frage mich, ob das Personal sofort verstanden hat, dass mein Kind an diesem Tag erstickt ist“, so Mayeuf. Seine Frau arbeite ebenfalls als Erzieherin und habe höchstens einmal im Jahr eine Erste-Hilfe-Auffrischung. Kein Wunder, dass die Betreuer von Bryann nicht erkannt haben, dass sein Sohn ersticke.

Bürgermeister verteidigt Kita-Mitarbeiter

Von Seiten der Kita gibt es bisher keine Stellungnahme zu dem Fall. Der Bürgermeister von Plessis-Robinson, Philippe Pemezec, sagt jedoch gegenüber Le Dépêche, dass die Mitarbeiter der städtischen Kindergärten sehr gut ausgebildet seien. „Es gab kein Versagen seitens der Mitarbeiter, die von dieser Tragödie tief betroffen sind und an diesem Tag in ausreichender Zahl anwesend waren“, versichert er.

Trotzdem will Mayeuf Anzeige wegen Verdachts auf Vernachlässigung erstatten, damit auch die Polizei den Todesfall seines Sohnes untersucht.