Verhängnisvolles Spielzeug

Baby Keith (1) brennt sich Loch in den Rachen

Keith im Krankenhaus
Der kleine Keith verschluckte beim Spielen eine Knopfbatterie. Nur Sekunden später hatte die Batterie bereits ein Loch in seine Speiseröhre gebrannt
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Es ist der Albtraum aller Eltern!
Der kleine Keith spielt gerade mit einem Spielzeugtelefon, als er die Batterie aus dem Spielzeug herausholt und sie sich in den Mund steckt. Innerhalb von Sekunden verätzt das Lithium ihm den Rachen. Seine Mama ist sich sicher: Diese Batterie hätte ihrem Sohn das Leben kosten können.

„Er hatte Schaum vor dem Mund und wurde lila!”

Katie Woodside (35) kann noch immer nicht glauben, wie viel Glück ihr einjähriger Sohn Keith hatte. Im Januar spielt das Kind mit seinem Bruder und einem Spielzeugtelefon im Wohnzimmer, als er plötzlich stark husten muss. „Ich wusste, dass das kein normaler Husten war“, erinnert sich Woodside im Gespräch mit Need To Know.

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Sie eilt ins Wohnzimmer und erblickt ihren persönlichen Albtraum: „Er hatte Schaum vor dem Mund, es war Blut da und er wurde lila. Es war furchtbar!“ Woodside und ihr Ehemann Nick Karre (35) erkennen sofort, dass ihr Sohn etwas verschluckt haben muss und versuchen, seinen Hals freizubekommen, noch ehe der Rettungswagen kommt – erfolglos.

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Erst im Krankenhaus, wo die Ärzte eine Röntgenaufnahme machen, sehen die beiden US-Amerikaner endlich, was in Keiths Hals steckt: eine Knopfbatterie! „Er hatte sie aus einem Telefonspielzeug herausgenommen“, sagt Woodside. „Ich kann nicht glauben, dass er in der Lage war, einfach eine Batterie aus einem Spielzeug herauszunehmen, das für Kinder gemacht ist!“ Sie ist sicher: Keith ist dem Tod nur um Haaresbreite entgangen.

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Deshalb sind Knopfbatterien so gefährlich

Wie gefährlich vor allem Lithium-Knopfzellen sind, weiß auch Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht: „Die Lithium-Knopfbatterien werden am häufigsten verschluckt, weil sie so pillenartig aussehen“, erklärt er RTL bereits in einem Gespräch Anfang 2023. Abgesehen davon, dass die mechanische Verstopfung „alles andere als optimal“ sei, sei vor allem der Stromfluss in der Batterie das Problem.

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„Durch die Batterie fließt Strom. Wenn die Speiseröhre feucht ist und Strom eine alkalische Lösung produziert, wird das Gewebe zerstört. Wenn die Batterie also länger in der Speiseröhre festhängt, perforiert das Organ und es gibt ein Loch, durch das dann wiederum Bakterien in den Bereich der umliegenden Organe gelangen.“ Das könne im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.

Keith überlebt, kann aber nicht mehr richtig schlucken

Die Batterie brennt auch in Keiths Speiseröhre ein Loch, ehe man sie herausoperieren kann. Nach zwei Wochen auf der Intensivstation kann der Junge zwar wieder nach Hause, Woodside erzählt jedoch, dass er noch lange nicht wieder fit ist.

Er dürfe ausschließlich pürierte Nahrung zu sich nehmen und laufe dennoch bei jeder Mahlzeit Gefahr, sich zu verschlucken und zu ersticken. „Er hat Narben in seiner Speiseröhre“, so Woodside, „sie ist so empfindlich. Er könnte für den Rest seines Lebens Probleme haben.“

Die Knopfbatterie, die Keith verschluckt hat.
Die Knopfbatterie, die Keith verschluckte, saß in einem Spielzeugtelefon. Keiths Mama hat jetzt alle Batterien aus dem Haus verbannt.
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Sie habe mittlerweile alle Spielzeuge mit Batterien weggeworfen. „Wenn Eltern Spielzeug mit Batterien haben, müssen sie es loswerden“, appelliert sie. „Sie dürfen es nicht haben. Sie glauben nicht, dass Ihnen und Ihrem Kind so etwas passieren wird.“ Keith habe Glück gehabt und sei noch am Leben. „Viele Kinder haben nicht so viel Glück.“ (jbü/vdü)