Durchbruch in der Forschung?
Experten entdecken krassen Effekt der Abnehmspritze

Sie könnte noch mehr Krankheiten heilen, als gedacht!
Eigentlich wird Ozempic bei Diabetes und Wegovy zur Behandlung von Adipositas – also von Übergewicht – eingesetzt. Im Herbst vergangenen Jahres wurde dann bekannt, dass die Medikamente auch das Altern bremsen können sollen. Nun haben Forscher einen weiteren krassen Nebeneffekt der gehypten Spritzen entdeckt.
Semaglutid, die Allzweckwaffe?
Ob Wegovy oder Ozempic – beide Abnehmspritzen beinhalten den Wirkstoff Semaglutid. Und genau der scheint sich nach und nach als wahres Allzweckwunder zu entpuppen. Wie Wissenschaftler der University of South California, Los Angeles und der University of North Carolina, Chapel Hill in der Fachzeitschrift JAMA Psychiatry berichten, haben sie herausgefunden, dass sich die Verabreichung des Wirkstoffes bei Erwachsenen mit einer Alkoholkonsumstörung positiv ausgewirkt habe.
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Im Vergleich zu den Teilnehmern der Studie, denen lediglich ein Placebo verabreicht wurde, sei es bei den Probanden, denen der Wirkstoff verabreicht wurde, zu einer „signifikanten Verringerung des wöchentlichen Verlangens nach Alkohol” gekommen.
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So lief die Studie zur Wirkung von Semaglutid bei Alkoholismus ab
Der Veröffentlichung zufolge haben an der Studie 48 Probanden – alle im Alter zwischen 21 und 65 Jahren – teilgenommen. Der Alkoholkonsum der Teilnehmer musste im Monat vor der Anmeldung zur Studie bei den Frauen bei mehr als sieben und bei den Männern bei mehr als 14 „Standardgetränken pro Woche” gelegen haben, „mit zwei oder mehr Episoden starken Trinkens (vier oder mehr Getränke für Frauen und fünf oder mehr für Männer)”.
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Über neun Wochen lang sei den Probanden dann einmal wöchentlich niedrig dosiertes Semaglutid oder ein Placebo-Medikament verabreicht worden. Jeweils zu Beginn und zwischen Woche acht und neun der Studie hätte eine „Selbstverabreichungssitzung für Alkohol” stattgefunden.
Die Wissenschaftler erklären: „Den Teilnehmern wurde ihr bevorzugtes Getränk und ihre Lieblingsmarke präsentiert und sie konnten sich dafür entscheiden, das Trinken gegen eine finanzielle Belohnung bis zu 50 Minuten hinauszuzögern.” Danach habe man die Teilnehmer angewiesen, „in ihrem bevorzugten Tempo zu konsumieren, um über 120 Minuten die gewünschten Wirkungen zu erzielen”. Außerdem hätten die Teilnehmer Protokolle über ihren wöchentlichen Konsum und ihr Verlangen nach Alkohol geführt.
Semaglutid konnte Zigaretten- und Alkoholverlangen reduzieren
Zwar habe Semaglutid nicht dazu geführt, dass sich das Verhältnis von Abstinenz- beziehungsweise Trinktagen veränderte. Wohl aber habe es das wöchentliche Verlangen „signifikant reduziert”.
Und noch etwas ist den Wissenschaftlern aufgefallen: Sie hätten nicht nur ein verringertes Verlangen nach Alkohol in der Semaglutid-Gruppe feststellen können, sondern auch einen „Rückgang der Zigaretten pro Tag” bei denjenigen Teilnehmern, die angegeben hatten, zu rauchen.
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Zwar handelte es sich bei der Studie lediglich um eine klein angelegte Phase-2-Studie, doch für die US-Wissenschaftler steht fest, dass ihre Erkenntnisse erste Beweise dafür liefern, „dass niedrig dosiertes Semaglutid das Verlangen und einige Trinkfolgen verringern kann”. Sie fordern daher „umfangreichere klinische Studien zur Bewertung von GLP-1RAs bei Alkoholmissbrauchsstörungen”. (vho)