Beim Alkoholismus handelt es sich laut WHO
(Weltgesundheitsorganisation) um eine Krankheit, bei der ein Mensch körperlich
und seelisch von der Droge Alkohol abhängig ist. Es müssen bestimmte Kriterien
erfüllt sein, damit man von Alkoholismus sprechen kann. Obwohl das Thema häufig
mit Armut assoziiert wird, gibt es diese Sucht in allen Gesellschaftsschichten.
Häufig kann die Abhängigkeit sogar gut verdeckt und überspielt werden. Jährlich
werden in Deutschland durchschnittlich 134 Liter Alkohol pro Kopf konsumiert.
Etwa 1,77 Millionen Menschen leiden an Alkoholismus. Darunter sind mehr Männer
als Frauen, wobei Frauen Alkohol schlechter abbauen. Durch übermäßigen
Alkoholkonsum gibt es jedes Jahr rund 74.000 Todesfälle.
Welche Kriterien müssen erfüllt sein, um von Abhängigkeit
sprechen zu können?
Um eine Alkoholabhängigkeit ärztlich diagnostizieren zu können,
müssen mindestens drei der folgenden Kriterien erfüllt sein: starker Wunsch
bzw. Zwang zum Alkoholkonsum und eine regelmäßige Erhöhung der Dosis. Im
Verlauf kommen andere Kriterien hinzu wie die Vernachlässigung anderer
Interessen, eingeschränkte Kontrollfähigkeit, körperliche Symptome bei Entzug,
Trinken zur Vermeidung von Entzugssymptomen und beschränkte Verhaltensmuster.
Eine ambulante oder stationäre Therapie kann stattfinden, wenn der Betroffene
mitwirkt. Dafür ist aber die Einsicht nötig, dass ein Suchtverhalten vorliegt
und therapiert werden muss.
Folgen des Alkoholismus'
Alkoholismus wirkt sich nicht nur auf den Körper aus. Hier
wird vor allem die Leder geschädigt, was schlimmstenfalls zu Leberzirrhose
führen kann. Auch das Gehirn nimmt Schaden, denn die Konzentration, die
Intelligenz und das Urteilsvermögen leiden. Außerdem kann es zu Übergewicht,
Entzündungen der Bauchspeicheldrüse, Krebserkrankungen und Bluthochdruck
kommen. Negative Auswirkungen auf die Psyche spielen ebenso eine Rolle, denn
Alkoholismus führt zu Unruhe, Ängsten, Depressionen und Reizbarkeit. Häufig
treten Probleme im sozialen Umfeld auf. Auch Unfälle und Gewalttaten im
Zusammenhang mit Alkoholkonsum kommen oft vor. Die jährlichen Krankheitskosten,
die der Solidargemeinschaft als direkte oder indirekte Folgen des Alkoholismus'
entstehen, werden auf 40 Milliarden Euro geschätzt.