Sie will es nach dem Rückzug von Joe Biden mit Donald Trump aufnehmen

Wer ist Kamala Harris?

Biden schlägt seine Vize Harris als Ersatzkandidatin für die Demokraten vor. (Archivbild)
Sie ist seine Nummer zwei: Kamala Harris ist Vize-Präsidentin. Nach dem Rückzug von Joe Biden aus dem Präsidentschaftsrennen will er, dass sie an seiner Stelle antritt.
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Joe Biden steigt aus dem Rennen um die US-Präsidentschaft aus - und will, dass SIE für ihn übernimmt.
Und seine Vize-Präsidentin Kamala Harris will es auch. Sonntagabend meldet sich die 59-Jährige: „Ich fühle mich geehrt, die Unterstützung des Präsidenten zu haben, und ich habe die Absicht, diese Nominierung zu verdienen und zu gewinnen.” Sie werde Donald Trump schlagen. Doch wer ist Kamala Harris überhaupt?

Donald Trump nennt seine neue, mögliche Gegnerin „verrückt” - Bill und Hillary Clinton sowie Barack Obama melden sich

Donald Trump schießt sich direkt auf seine mögliche Gegnerin im Präsidentschaftsduell ein. In der Vergangenheit hat der 78-Jährige sich immer wieder über die US-Vizepräsidentin Kamala Harris lustig gemacht. Bei einem Wahlkampfauftritt nannte er sie „verrückt”.

Hillary Clinton spricht während einer Debatte ins Mikrofon. Hinter ihr steht Donald Trump
Hillary Clinton selbst trat einmal als Präsidentschaftskandidatin gegen Donald Trump an - und verlor (Archivfoto 2016)
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Was FÜR Kamala Harris spricht: Sie ist schon jetzt die Nummer zwei in den USA. Sie könnte auch die bisher eingesammelten Wahlkampfspenden von Joe Biden übernehmen. Es sollen knapp 100 Millionen Euro sein. Und nach dem Rückzieher von Biden am Sonntagabend deutscher Zeit dauerte es nur wenige Augenblicke, bis sich die einflussreichen Clintons hinter Harris stellten. In einer Mitteilung erklärten der ehemalige Präsident Bill und die frühere Außenministerin und Präsidentschaftskandidatin Hillary, sie würden alles tun, um Harris dabei zu unterstützen. Gleichzeitig würdigten sie Bidens außergewöhnliche Karriere im Dienste der Nation. Auffällig: Auch Barack Obama meldet sich Sonntagabend, dankt Biden - aber erwähnt Kamala Harris in seinem ersten Post mit keinem Wort.

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Der frühere US-Präsident Barack Obama (mit Ehefrau Michelle) nannte Biden einen „Patrioten von höchstem Rang”, nahm den Namen von Kamala Harris aber nicht in den Mund.

Der Kolumnist Paul Waldman nannte Harris auf der Plattform des Senders MSNBC die „offensichtliche Erbin” Bidens. Die Tochter eines Jamaikaners und einer Inderin zu übergehen, würde seiner Ansicht nach auch als „Beleidigung schwarzer Frauen, eine der wichtigsten Wählergruppen der Partei”, aufgefasst werden. Die frühere Generalstaatsanwältin von Kalifornien und US-Senatorin war im Januar 2021 mit großen Erwartungen Vizepräsidentin geworden: Als erste Frau und erste Schwarze in dem Amt schrieb sie Geschichte. Der Posten galt bereits damals als Sprungbrett für eine spätere eigene Präsidentschaftskandidatur.

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Biden hat Harris als Ersatzkandidatin vorgeschlagen - und sie kann sich vorstellen, es zu werden. (Archivbild)
Sie will es mit Donald Trump aufnehmen: US-Vize-Präsidentin Kamala Harris
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Die Kollegen von ntv.de analysieren: Harris sei als Vizepräsidentin über weite Strecken eher blass geblieben. Daher sei die Frage, inwiefern sie im weiteren Wahlkampf aus Bidens Schatten springen könne. Biden übergab seiner Stellvertreterin manche eher undankbare und komplizierte Aufgaben, so war sie zeitweise für den Umgang mit der Migrationskrise an der Grenze zu Mexiko zuständig. Harris stand sich aber auch wiederholt selbst im Weg. In Interviews und anderen öffentlichen Auftritten leistete sie sich mehrere Patzer, nicht immer wirkte sie souverän.

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Auch wenn Kamala Harris einige Unterstützung hat, sie ist nicht automatisch die Ersatzkandidatin für Joe Biden. Das muss die demokratische Partei jetzt entscheiden. Am 5. November wird in den USA gewählt. Allzu viel Zeit bleibt nicht, um Donald Trumps Gegenkandidatin (oder Gegenkandidaten) zu bestimmen. (mit ntv.de)