Ordensfrau nimmt bewegend Abschied

Wer ist die Frau, die hier allein um den Papst weint?

Tiefe Trauer um einen Freund.
Ganz allein steht sie da, nimmt Abschied vom toten Papst. Ein wenig verloren wirkt sie, mit ihrem kleinen Rucksack in der riesigen Kathedrale. Mit Tränen in den Augen verharrt Schwester Geneviève Jeanningros minutenlang am Sarg, während um sie herum dutzende Menschen an Franziskus vorbei defilieren. Wer ist die Frau, deren Anblick so viele Menschen bewegt?

„Der Papst liebt die Kleinen, er grenzt sie bestimmt nicht aus“

Geneviève Jeanningros war mehr als eine Vertraute des Papstes, sie durfte sich seine Freundin nennen. Die 81-Jährige ist seit sage und schreibe 56 Jahren in Rom als Seelsorgerin aktiv. Öffentliche Aufmerksamkeit wurde ihr unter anderem für ihr Engagement für die LGBT+-Gemeinschaft zuteil.

Den „Vatican News“ lebt sie nahe dem Strand von Ostia sie in einem Wohnwagen mitten unter Menschen, die von vielen ausgegrenzt werden. Mit einigen ihrer Schützlinge besuchte sie noch im vergangenen Jahr eine Generalaudienz mit Papst Franziskus.

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Papst scherzte: „Da ist ja unser enfant terrible”

Wie das Portal berichtet, begrüßte das Kirchenoberhaupt die Ordensfrau und ihre Begleiter auch persönlich mit den scherzhaften Worten: „Ah, da ist ja unser enfant terrible…” Die französische Ordensfrau und der Papst aus Argentinien kannten sich dem Bericht zufolge schon seit seiner Wahl 2013. Sie sagte über ihn: „Der Papst liebt die Kleinen, er grenzt sie bestimmt nicht aus“.

Die Audienz im Juni 2024 habe sie und ihre Begleiterinnen und Begleiter tief bewegt, so die Schwester. „Sie lieben ihn so sehr, weil es das erste Mal ist, dass transsexuelle und homosexuelle Menschen von einem Papst empfangen werden. Sie haben ihm gedankt, weil sie endlich eine Kirche gefunden haben, die auf sie zugeht”, zitieren die „Vatican News“.