Valeriia (9) aus Döbeln getötet

Expertin: „Wahrscheinlichkeit groß, dass Tat aufgeklärt wird”

von Patricia Kiel

Wer hat Valeriia auf dem Gewissen?

Am Mittwoch (12. Juni) wird es traurige Realität: Die vermisste Valeriia (9) ist tot, ihre Leiche wird in einem Waldstück bei Döbeln gefunden. Die Polizei geht von einem Verbrechen aus. Ermittelt werde nun vor allem im „sozialen Nahbereich”. RTL hat mit Kriminal-Expertin Alexandra Rietz gesprochen. Sie glaubt, die Tat könne mit großer Wahrscheinlichkeit aufgeklärt werden.

Döbeln: Ermittler sollen Ex-Freund der Mutter und einen Stalker suchen

Eine blonde Frau im Portrait.
Alexandra Rietz war Polizeioberkommissarin bei der Kripo Osnabrück und dem LKA Niedersachsen.
Alexandra Rietz

An Tag zwei nach dem Fund der Leiche der neunjährigen Valeriia sucht die Mordkommission weiter nach einem oder mehreren Tätern. Dazu würden Spuren gesucht, Zeugen vernommen und Aussagen ausgewertet, sagt Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart am Donnerstag (13. Juni) der Deutschen Presseagentur. Die Suche bezieht sich auf den sogenannten sozialen Nahbereich der Familie. „Allgemein wird unter dem sozialen Nahbereich das über die Wohnung hinausreichende Wohnumfeld verstanden, in dem Menschen ihr tägliches Leben gestalten, sich versorgen und ihre sozialen Kontakte pflegen”, erklärt Alexandra Rietz RTL. Sie ist ehemalige Polizeibeamtin und mit solch einem Vorgehen vertraut.

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„Sowohl nahe Verwandte, als auch weitere, eng mit der Familie verbundene Personen” würden in die Ermittlungen einbezogen, sagt sie. Ermittler hätten ihrer Meinung nach „den Kreis der Tatverdächtigen also eingegrenzt”. Dazu passt, dass Beamte laut Bild zur Zeit nach zwei Männern suchen sollen: Der Ex-Freund von Valeriias Mutter sowie einem Bekannten der Familie, der in der Vergangenheit durch Stalking aufgefallen sein soll. Die Staatsanwaltschaft Chemnitz will dies auf RTL-Anfrage nicht bestätigen. Inzwischen soll einer der Männer, der mutmaßliche Stalker, ausfindig gemacht worden sein. Er habe jedoch laut Bild ein Alibi.

Im Video: Valeriia (9) ist tot! Mädchen wurde Opfer eines Verbrechens

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Ist die Polizei dem Täter schon auf der Spur?

Das Handy eines der Männer sei zum Zeitpunkt von Valeriias Verschwinden in eine Funkzelle in Döbeln eingeloggt gewesen, schreibt Bild. Alexandra Rietz glaubt, dass sich die Arbeit der Ermittler bezahlt machen könnte: „Die Wahrscheinlichkeit, dass diese schreckliche Tat geklärt oder zumindest ein Tatverdacht erhärtet wird, halte ich persönlich für groß. Die ermittelnden Behörden werden ihre Maßnahmen und ihre Strategie den neuen Erkenntnissen anpassen”, ist sich Rietz sicher.

Das Motiv des Tötungsdelikts ist bislang unklar. Die Ermittler gehen davon aus, dass das Kind nicht sexuell missbraucht wurde. „Das Mädchen war bekleidet” und „wir haben Thesen zum Motiv”, sagt Oberstaatsanwältin Ingrid Burghart. „Deshalb suchen wir ja auch im engeren sozialen Umfeld. Aber ich kann im Moment nichts dazu sagen.” Alexandra Rietz erklärt: „Die Behörden geben verständlicherweise keine Details bekannt. Es handelt sich dabei um Täterwissen, mit dem sie Tatverdächtige überführen könnten.”