Krankenhaus und Polizei halten es für Bluterguss

Baby hat Geburtsmale - Mutter verhaftet!

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Diese Flecken brauchten eine Mutter (29) ins Gefängnis.

Laxmi Thapa ist sauer - „wie eine Kriminelle“, habe man sie behandelt!
Der 29-Jährigen wurde ihr Baby von der englischen Polizei weggenommen, sie wurde verhaftet. Weil Muttermale ihres sechs Monate alten Jungen für Blutergüsse gehalten wurden.

Sie muss 20 Stunden in der Zelle bleiben und darf nicht zu ihrem Kind

Wie der britische Sender BBC berichtet, sei das Kind mit blauen Muttermalen zur Welt gekommen. Diese auch als „mongolische blaue Flecken“ oder „Mongolenfleck“ bekannten Hautmarkierungen treten oft bei Babys mit brauner oder schwarzer Haut auf. Laxmi Thapa stammt aus Nepal, lebt seit vielen Jahren in Großbritannien. Nach der Geburt des Kindes wurde der BBC zufolge in dessen Krankenakte vermerkt, dass es diese Muttermale habe.

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Laxmi Thapa musste eine Woche im Knast verbringen.

Als die Flecken auf der Haut ihres Babys dunkler und mehr wurden, ging sie zu ihrem Hausarzt. Der überwies sie ins Krankenhaus ihres Wohnortes Basingstoke. Dort wurde sie dem Bericht zufolge wegen des Verdachts auf Körperverletzung und Vernachlässigung ihres Babys von der Polizei festgenommen.

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„Seit seiner Geburt war ich nie von meinem Baby getrennt“

20 Stunden lang habe man sie festgehalten „Es war hart für mich. Seit seiner Geburt war ich nie von meinem Baby getrennt“, so die empörte Frau. Immerhin durfte sie während der Zeit in der Zelle Milch abpumpen. Ihr Söhnchen wurde unterdessen laut BBC in der Klinik betreut. Thapa durfte während dieser Zeit niemanden anrufen, auch nicht ihren Mann, der nicht dagewesen sei, heißt es in der Zeitung „Daily Mail“.

Schließlich entlasteten ärztliche Untersuchungen die Frau, auch ein Besuch des Sozialdienstes bei ihr zuhause habe keine Anhaltspunkte dafür ergeben, dass ihr Kind in Gefahr sein könnte.

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Als sie es wiederbekommt, verhält sich das Baby anders

Drei Tage habe es gedauert, bis sie ihr Kind endlich wieder in die Arme nehmen und stillen konnte. „Ich habe vor Freude geweint“, sagt sie der Zeitung. Allerdings habe sie schnell bemerkt, dass ihr Kind sich anders verhalte als vorher. Thapa fühle sich durch den Vorfall diskriminiert und erwägt in Kooperation mit einer lokalen Initiative gegen Rassismus eine Beschwerde gegen die Klinik, so die BBC.

Während das Krankenhaus dem Sender zufolge keine Stellungnahme zu dem konkreten Fall angeben wollte, habe sich ein Arzt bei Thapa entschuldigt, sagt sie. Klinik und Polizei verwiesen darauf, sich an geltende Bestimmungen gehalten zu haben. Experten mahnen dem Bericht zufolge an, mehr über mongolische blaue Flecken zu informieren, um Missverständnisse wie im Fall von Thapa und ihres Sohns möglichst zu vermeiden.

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Was ist ein „Mongolenfleck“?

Diese Flecken sind von Geburt an häufig am unteren Rücken, am Gesäß, an den Armen oder Beinen zu finden. Sie sehen auf der Haut blau-grau aus und ähneln einem Bluterguss. Am häufigsten treten sie bei Babys mit brauner oder schwarzer Haut auf. Die Flecken sind kein Zeichen für eine Krankheit! Sie müssen nicht behandelt werden und verschwinden meist nach einigen Monaten von selbst wieder. (uvo)