USA-Urlaub wird zum AlbtraumDeutsche Studentin (22) in Trumps Abschiebehaft

Was als Traumreise beginnt, endet in einem Albtraum.
Die 22-jährige Lehramtsstudentin Celine aus Baden-Württemberg plant in ihren Semesterferien einen Urlaub in den USA und Mexiko. Sie reist allein, um eine Verwandte im mexikanischen Acapulco zu besuchen. Doch dorthin wird sie nie gelangen. Bereits bei der Einreise in die Vereinigten Staaten endet ihr Trip hinter
Gittern – obwohl sie sich ordnungsgemäß um ein Visum gekümmert hat.
Nach US-Reise: Von der Passkontrolle direkt ins Gefängnis

An der Passkontrolle am Flughafen Newark im US-Bundesstaat New Jersey wird Celine herausgezogen. Die Fragen der Beamten wirken für sie schnell wie ein Verhör. „Die Grenzpolizei hat mir offenbar nicht geglaubt, dass ich lediglich Urlaub mache“, berichtet sie.
Stattdessen wird ihr Koffer durchsucht, sie selbst wird abgetastet. Ganze sechs Stunden dauern die Überprüfungen, erinnert sie sich. Die Grenzbeamten äußern immer wieder den Verdacht, Celine wolle illegal in den USA arbeiten.
Doch Celine hat nichts zu verbergen. Um die Beamten zu überzeugen, zeigt sie ihr Rückflugticket und gibt die genauen Stationen ihrer geplanten Reise durch die USA und Mexiko an. Doch auch das ändert nichts. Wenig später wird sie festgenommen und in ein nahegelegenes Abschiebezentrum gebracht. Ihr Smartphone wird beschlagnahmt. „Ich konnte weder meine Familie noch einen Anwalt anrufen“, sagt sie.
Abschiebehaft: Abgeschottet und ohne Kontakt zur Außenwelt
Im Abschiebezentrum wird sie in eine Zelle mit zwei weiteren Frauen gesperrt. „Mit mir waren eine Frau aus Mexiko und eine aus Chile in der Zelle. Zum Glück konnte ich mich mit ihnen unterhalten, da ich Spanisch spreche.“ Stundenlang wird sie mit den beiden Frauen in dem spärlich eingerichteten Raum festgehalten. Nur auf wiederholtes und eindringliches Nachfragen erhält sie alle paar Stunden eine kleine Flasche Wasser, einmal bringt eine Wärterin ein paar Scheiben Brot. „Schlafen konnte ich dort nicht. Das Licht blieb rund um die Uhr an, und es gab in der Zelle nur eine harte Bank und den nackten Boden.“
Die geschilderten Erlebnisse beruhen auf Celines Aussagen, eine unabhängige Bestätigung der genauen Abläufe vor Ort liegt RTL nicht vor. Die Abschiebepapiere, die RTL einsehen konnte, erhalten keine Begründung. Die Studentin ist nicht die einzige Deutsche, die nach Donald Trumps umstrittenen Migrationskurs in Abschiebehaft landet. Auch Jessica Brösche (29) aus Berlin und Lucas Sielaff (25) aus Bad Bibra (Sachsen-Anhalt) saßen in Abschiebehaft.
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24 Stunden voller Angst und Demütigung
Nach rund 24 Stunden endet der Albtraum für die Studentin mit einer öffentlichen Demütigung. „Ich wurde in Handschellen und mit einer Fußfessel zurück zum Flughafen gebracht. Dort nahm man mir die Fußfesseln ab und führte mich zum Sicherheitscheck“, berichtet sie. Vor den Augen tausender anderer Passagiere muss sie in Handschellen auf ihre Kontrolle warten. „Die haben natürlich alle gegafft“, sagt Celine.
Auch an Bord der Lufthansa-Maschine, in die sie von den US-Behörden gesetzt wird, bleibt sie isoliert. Ihr Handy wird ihr nicht zurückgegeben. Die Lufthansa-Crew hält sich an die Vorgaben der US-Polizei und händigt ihr das Handy erst nach der Landung in Deutschland aus. „Meine Sitznachbarin war zum Glück so nett, mir ihr Telefon zu leihen, damit ich nach über 24 Stunden endlich meine Mutter anrufen konnte“, erzählt sie.

Keine Begründung in Abschiebepapiere – aber saftige Rechnung
Bis heute hat Celine keine Erklärung für ihre Abschiebung erhalten. RTL liegen die Abschiebepapiere vor. Darin werden keine Gründe angegeben, lediglich festgestellt, dass Celine keine Straftat in den USA begangen hat. Und auch die Kosten trägt sie selbst: Rund 900 Euro musste sie für den erzwungenen Rückflug aus eigener Tasche zahlen. Bald erneut in die USA zu fliegen, das ist für Celine jetzt undenkbar geworden.