Ein Toter und vier Verletzte
„Vorsätzlicher Terrorakt” – Bombe explodiert vor Kinderwunsch-Klinik in Palm Springs

Plötzlich zerreißt ein lauter Knall die Stille.
Vor einer Kinderwunsch-Klinik in Palm Springs, im US-Bundesstaat Kalifornien, explodiert ein Sprengsatz. Die Druckwelle ist so heftig, dass Augenzeuge Michael Beaumier vom Fahrrad geschleudert wird, wie er der Nachrichtenagentur Reuters erzählt. Die Behörden gehen von einem Terroranschlag aus.
Bombenexplosion in Palm Springs lässt Fenster zersplittern
Beaumier radelt gerade zur Arbeit, als die Bombe hochgeht. „Ich hörte, wie die Fenster um mich herum zersprangen“, erinnert sich der 58-Jährige im Reuters-Interview. „Die Autos auf der Straße bremsten alle mit quietschenden Reifen ab.“
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Die Klinik wird durch die Explosion schwer beschädigt. Überall liegen Trümmerteile verstreut herum – teilweise fliegen sie bis zu 150 Meter weit. Auch Gebäude in der Nachbarschaft werden beschädigt. Ein Mensch stirbt bei der Bombenexplosion, vier weitere werden verletzt. Mitarbeiter der Fruchtbarkeitsklinik sollen aber nicht betroffen sein.

Eingelagerte Eizellen und Embryonen sind sicher
Die Klinik ist zum Zeitpunkt der Explosion nicht geöffnet. Der Betreiber sprach von einem „unerwarteten und tragischen“ Vorfall. Für alle Patienten gibt es trotzdem eine gute Nachricht: Das Labor, in dem Eizellen und Embryonen gelagert würden, sei nicht beschädigt worden.
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Die Ermittler gehen davon aus, dass die Klinik bewusst als Ziel ausgewählt wurde. „Das war ein vorsätzlicher Terrorakt“, ist sich FBI-Vertreter Akil Davis sicher. „Im Verlaufe unserer Ermittlungen werden wir feststellen, ob es internationaler Terrorismus oder inländischer Terrorismus ist.“
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Vor der Kinderwunsch-Klinik steht ein ausgebranntes Auto
Zur genauen Identität der Opfer wollen sich die Behörden noch nicht äußern. Medienberichten zufolge soll es sich bei dem Toten auch um den Verdächtigen handeln. Laut Davis versuche das FBI, den Toten zu identifizieren, halte Informationen dazu aber zurück, „um die Integrität der Ermittlungen zu schützen“.
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Auf Bildern vom Tatort ist ein völlig zerstörtes und ausgebranntes Auto nahe der Kinderwunsch-Klinik zu sehen. Der Bürgermeister von Palm Springs, Ron deHarte, sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Bombe sei in einem Fahrzeug oder nahe eines Fahrzeugs detoniert, das in der Nähe geparkt habe.

Wer steckt hinter dem Anschlag auf die Fruchtbarkeitsklinik?
Die genauen Hintergründe der Tat sind noch unklar. US-Justizministerin Pam Bondi erklärte, Gewalt gegen Fruchtbarkeitskliniken sei „unverzeihlich”. „Frauen und Mütter sind der Herzschlag Amerikas.” In den USA gibt es Gegner von Fruchtbarkeitskliniken, insbesondere aus religiösen Motiven.
Palm Springs liegt gut zwei Autostunden östlich von Los Angeles. Die in der Wüste gelegene Stadt ist ein beliebtes Ausflugsziel. (jgr, mit AFP, Reuters)