Zusammenhang zum Drogenkrieg in der Domstadt?Explosion in Köln – Prozessauftakt gegen 19-jährigen Niederländer

von Rogatus Skanta

Fast ein Jahr nach der Explosion in einer Kölner Einkaufsstraße ist am Donnerstag (04.12.) der Prozess gegen einen 19-jährigen Niederländer gestartet. Elam G. muss sich am Amtsgericht Köln wegen der Zündung eines Sprengsatzes verantworten.

Sprengsatz in Modegeschäft platziert

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll der Angeklagte im September 2024 gegen fünf Uhr morgens die Scheibe eines Modegeschäfts in der Kölner Innenstadt eingeschlagen und anschließend eine Sprengvorrichtung im Inneren des Ladens platziert haben. Dabei soll es sich um einen Benzinkanister gehandelt haben. Die Explosion richtete erheblichen Schaden in Höhe von rund 600.000 Euro an – verletzt wurde niemand.

Hintergrund: Streit um gestohlenes Cannabis

Die Tat steht offenbar im Zusammenhang mit einer Serie gewaltsamer Aktionen rund um 350 Kilogramm gestohlenes Cannabis: Der sogenannte Kölner Drogenkrieg. Schon zwei Tage zuvor war ein Sprengsatz vor einem Club in der Nähe explodiert. Offenbar ist der Täter ein anderer, aber das Ganze hat denselben Hintergrund. Die geprellten Drogenhändler sollen mit Gewalttaten versucht haben, das Rauschgift zurückzubekommen.

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Auftrag für 2.000 Euro – aber kein Geld erhalten

Elam G. war zum Zeitpunkt der Explosion 18 Jahre alt. Monate nach der Tat konnte ihn die Polizei identifizieren – während er schon wegen anderer Delikte in den Niederlanden im Gefängnis saß. Für den Sprengstoffanschlag soll ihm laut Staatsanwaltschaft eine Belohnung von 2.000 Euro versprochen worden sein, die er angeblich nie erhalten habe. Zum Auftakt des Prozesses ließ der Angeklagte über seine Verteidigerin ein Geständnis verlesen. Darin räumt er die Tat ein und sagt, er habe aus Geldnot gehandelt und sich mit den falschen Leuten eingelassen. Er bereue die Tat und wisse, dass er eine Strafe erwarte.