Harte Strafe im Missbrauchsprozess gegen Kurt H.Antje H. (42) musste ihren Vergewaltiger heiraten
Das Ausmaß des Missbrauchs ist unbegreiflich.
Über Jahre hinweg vergeht sich Kurt H. aus Köthen (Sachsen-Anhalt) sexuell an mehreren Mädchen, das jüngste ist erst neun Jahre alt. Eines seiner Opfer heiratet er - seine Stieftochter. Vor Gericht will der 67-Jährige seine Taten herunterspielen, doch der Richter schickt ihn in den Knast.
Antje H. bekommt fünf Kinder durch Vergewaltigungen
Der Stein kommt durch seine Nichte Christine M ins Rollen. Ihre Tochter hatte sich ihr anvertraut: Kurt H. habe sie missbraucht, als sie neun Jahre alt war. Ein Schock für die 42-Jährige – gleichzeitig kommen schlimme Erinnerungen hoch. Denn Kurt H. soll sich während ihrer Kindheit auch an ihr vergangen haben.
Christine M. geht zur Polizei, und schnell wird klar: Kurt H. hat wohl nicht nur sie und ihre Tochter missbraucht. In der Folge melden sich weitere mutmaßliche Opfer. Darunter Antje H., die Tochter von Kurt H.s Ex-Freundin. Kurt H. soll sie entjungfert haben, als sie elf Jahre alt war. Später heiratet sie ihn sogar, offenbar unter Druck. Die beiden bekommen fünf gemeinsame Kinder – alle durch Vergewaltigungen, wie Antje H. erzählt.
Kurt H. aus Köthen soll Enkeltochter vor den Augen seiner Frau missbraucht haben
Sogar seine Enkeltochter soll Kurt H. vor den Augen seiner Frau missbraucht haben: „Bei uns im Ehebett. Da hat er sie auch unten angefasst, und die Decke hat sich ja bewegt”, berichtet Antje H. „Und wenn sich die Decke bewegt, weiß man ja alles, oder?”
Inzwischen ist Antje H. von Kurt H. getrennt und will die Scheidung. Im Prozess sagt sie als Zeugin gegen ihren Noch-Ehemann aus. „Ich musste es ja machen, und ich habe es gemacht”, erklärt sie. „Für die anderen alle – weil mir das damals auch so passiert ist.”
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Dessau-Roßlau: Applaus nach Urteil im Missbrauchsprozess
Vor Gericht räumt der 67-Jährige die Taten ein – er habe allerdings keine sexuellen Absichten gehabt. Doch das Landgericht Dessau-Roßlau spricht ihn am Dienstag unter anderem wegen sexuellen Missbrauchs und Vergewaltigung von Minderjährigen schuldig. Kurt H. wird in erster Instanz zu sechs Jahren und acht Monaten Gefängnis verurteilt. Im Gerichtssaal brandet Applaus auf, die Betroffenen und deren Angehörige klatschen nach dem Urteil. Und es fließen Tränen: bei den Kindern, die noch zu Kurt H. halten.
Die Staatsanwaltschaft hat weitere Ermittlungen gegen ihn eingeleitet. Unter anderem will sie die von Antje H. erhobenen Missbrauchsvorwürfe weiter prüfen.






























































