RTL hakt bei Hersteller nachTod durch Tortellini? Andrea (46) stirbt nach Restaurantbesuch in Schwandorf

Wer hat Schuld an Andreas Tod?
Eine 46-Jährige stirbt nach einem Restaurantbesuch an einer Lebensmittelvergiftung. Auch ihre Freundin (48) ist nach dem gemeinsamen Essen schwer erkrankt. War die Mahlzeit mit gefährlichen Bakterien verunreinigt? RTL hat nachgefragt - beim Hersteller der Nudeln und den Behörden. Und wir haben uns das Restaurant genauer angeschaut.

Warum musste Andrea aus Schwandorf sterben?

Es sollte doch einfach nur ein schöner Abend mit einer Freundin werden. Die Frauen treffen sich in Schwandorf, gehen in einer Pizzeria essen. Schon auf der Heimfahrt soll den beiden dann übel gewesen sein. Drei Tage später ist Andrea tot, ihre Freundin schwer krank. Schnell gerät das Essen in Verdacht. In den Google-Bewertungen der Lokalität finden sich zwei verdächtige Einträge: „Leider mittlerweile zum zweiten Mal innerhalb von sechs Wochen mit einer Lebensmittelvergiftung heimgekommen“, bewertet ein Nutzer das Restaurant. Ein anderer Gast schreibt, er habe sich nach einem Tortellini-Gericht die ganze Nacht übergeben müssen.

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Es wird vermutet, dass die Tortellini der Frau mit einem Bacillus cereus kontaminiert gewesen sein könnten. Ob dies bei der Produktion oder in der Restaurantküche passiert ist, wird jetzt von Staatsanwaltschaft ermittelt. (Symbolbild)
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Hersteller sieht keinen Zusammenhang zur Tortellini

RTL hat beim Hersteller der Teigwaren nachgefragt und um Stellungnahme gebeten. Warum stirbt ein Mensch, nachdem er dessen Produkt gegessen hat? Als erste Reaktion schickt der Hersteller Rückstellungsmuster der Nudeln zur Untersuchung an das zuständige Landratsamt in Karlsruhe. Das Unternehmen schreibt zudem: „Bisher liegen uns keine offiziellen Informationen vor, die einen Zusammenhang zwischen unserem Produkt und dem tragischen Todesfall der 46-jährigen Frau aus Schwandorf bestätigen würden.“

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Und weiter: „Diese Untersuchungen wurden sowohl durch ein akkreditiertes Labor als auch durch die zuständigen Behörden, einschließlich der Landratsämter Karlsruhe und Schwandorf, bestätigt. Es gibt keine Hinweise darauf, dass unsere Produkte bei Auslieferung bereits kontaminiert sind.“

Das Amt bestätigt RTL daraufhin, dass das Produkt „keine erhöhten Werte aufweist, auch nicht in Bezug auf Bacillus cereus“. Beim Bacillus cereus handelt es sich um eine giftiges Bakterium, das in verunreinigten Lebensmitteln vorkommen kann. Es übersteht sogar den Kochvorgang.

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Landratsamt Karlsruhe gibt sich wortkarg

Das Amt schreibt dazu: „Nach Rücksprache mit unserem Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung kann ich Ihnen mitteilen, dass die Stellungnahme im Hinblick auf die Aussagen, die über das Landratsamt Karlsruhe getroffen werden, korrekt ist.“ Die Behörde hatte Proben der Ware durch ein Labor untersuchen lassen.

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Das Unternehmen versichert: „In der Vergangenheit gab es keine vergleichbaren Vorfälle im Zusammenhang mit einer möglichen Kontaminierung unserer Produkte.“ Die ermittelnde Staatsanwaltschaft äußert sich zurzeit nicht zu ihrem Verfahren. Der Restaurantbesitzer hüllt sich in Schweigen. Sein Anwalt teilt mit: „Ob meinem Mandanten ein Vorwurf gemacht werden kann, ist aktuell absolut offen. Das Gesundheitsamt prüft derzeit, ob die Tortellini schon vor der Lieferung kontaminiert waren.“ Andreas Leiche wird obduziert.