Was plant Putin? 100.000 russische Soldaten! Selenskyj warnt vor neuer Großoffensive

Russia Ukraine War
Der ukrainische Präsident ist besorgt
AP

So viele Soldaten wie in einer Großstadt Menschen leben!
Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj „bis zu 100.000” Soldaten im Osten der Ukraine zusammengezogen. Nahe der strategisch wichtigen Stadt Pokrowsk finde „eine Aufstockung und Konzentration des Feindes statt”, sagte Selenskyj am Freitag (29. August) vor Journalisten in Kiew.

Russische Truppen bereiten laut Selenskyj Vorstoß vor

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor einer weiteren großangelegten Offensive der russischen Truppen im Donbass. Der Raum um Pokrowsk sei weiterhin am stärksten gefährdet. „Die Konzentration (an Truppen) dort liegt bei bis zu 100.000, das ist das, was wir heute Morgen haben”, sagte Selenskyj der Nachrichtenagentur Interfax Ukraine zufolge bei einem Gespräch mit Medienvertretern.

Die russischen Truppen bereiteten in jedem Fall einen Vorstoß vor. Aber die Ukraine sei darauf vorbereitet, sagte Selenskyj. Er schätzte die Lage als unter Kontrolle ein.

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Mögliche Offensive bei Pokrowsk?

Pokrowsk ist eine Bergarbeiterstadt im Süden der Region Donezk - sie zählte vor dem Krieg rund 60.000 Einwohnern. In den vergangenen Monaten waren russische Truppen von drei Seiten auf die Stadt vorgerückt. Am Freitag (29. August) befand sich die Armee laut ukrainischen Angaben weniger als fünf Kilometer von der Stadtgrenze entfernt. Vor wenigen Tagen hatte Selenskyj bereits gewarnt, dass Moskau seine Truppen im von Russland besetzten Teil der südlichen Region Saporischschja für eine mögliche Offensive zusammenziehe.

Ukraine-Krieg - Pokrowsk
Die Zerstörung in Pokrowsk in der Region Donezk (Archivbild)
Iryna Rybakova/Ukrainian 93rd Me

In der Nacht zum Donnerstag (28. August) hatte die russische Armee die Ukraine mit fast 600 Drohnen angegriffen. Die Welle russischer Angriffe mit allein mindestens 23 Todesopfern in der ukrainischen Hauptstadt Kiew löste international Empörung aus. Bei einem russischen Angriff auf ein ukrainisches Kriegsschiff in der Nacht zum Donnerstag wurden nach ukrainischen Angaben mindestens zwei Menschen getötet.

Selenskyj bewertete die nächtliche Angriffswelle Russlands als Zeichen dafür, dass Kreml-Chef Wladimir Putin nicht zu einer Einstellung der Kämpfe bereit sei. „Russland entscheidet sich für Raketen anstelle des Verhandlungstischs” und habe kein Interesse an „echter Diplomatie”, hatte Selenskyj erklärt. (dpa/afp/lha)