Identität von RBB-Tonmann bei Demo überprüft

Polizei verwechselt Fernsehmitarbeiter mit Ex-RAF-Terroristen!

Tausende Menschen sind gegen eine Demo von Rechtsextremen in Friedrichshain auf die Straße gegangen.
Zu einer kuriosen Verwechslung kam es am Rande einer Demonstration in Berlin-Friedrichshain am Samstag
Fabian Sommer/dpa

Terrorist oder Tonmann?
Bei Protesten in Berlin ist es zu einer kuriosen Verwechslung gekommen, bei der Polizeibeamte die Identität eines RBB-Tonmannes überprüften. Das Missverständnis ließ sich aber schnell aufklären. Was genau passierte?

Polizei überprüft Identität von RBB-Tonmann

Ein Tonmann des RBB ist bei der Ausübung seiner Arbeit unverhofft ins Visier der Polizei geraten. Die Beamten hielten den Mitarbeiter des Senders für den gesuchten Ex-RAF-Terroristen Burkhard Garweg und überprüften deshalb seine Identität. Die Polizei bestätigte auf Anfrage den Vorfall bei einem Aufmarsch von Rechtsextremen und Gegendemonstrationen in Berlin-Friedrichshain. Zuerst hatte die Berliner Zeitung berichtet.

Der Tonmann habe sich mit einem Personalausweis ausgewiesen, die Maßnahme sei nach wenigen Minuten beendet gewesen. Auch der RBB bestätigte den Vorfall. Der betroffene Kollege habe den Vorgang als irritierend empfunden, teilte der Sender mit.

Lese-Tipp: Nach 30 Jahren! Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette festgenommen

Fahndung nach Ex-RAF-Terrorist Burkhard Garweg

Seit Jahren wird gegen Garweg, Daniela Klette (66) und Ernst-Volker Staub (70) wegen versuchten Mordes sowie versuchten und vollendeten schweren Raubes ermittelt. Sie sollen zwischen 1999 und 2016 Geldtransporter und Supermärkte vor allem in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen überfallen haben, um ihr Leben im Untergrund zu finanzieren. Allerdings hatten die Taten keinen terroristischen Hintergrund.

Lese-Tipp: Wo verstecken sich die Ex-RAF-Terroristen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub?

Die drei gehörten einst der sogenannten dritten Generation der linksextremistischen Roten Armee Fraktion (RAF) an. Die RAF, die für den Tod von mehr als 30 Menschen verantwortlich ist, erklärte sich 1998 für aufgelöst. Klette wurde im Februar in Berlin festgenommen, inzwischen wurde Anklage gegen sie erhoben.

Im Berliner Stadtteil Friedrichshain hatte es am Samstag eine Demonstration von rund 60 Rechtsextremen gegeben. Mehrere Tausend Menschen stellten sich dem Aufmarsch mit Gegenkundgebungen entgegen. (dpa/lha)