Prozess gegen mutmaßliche Ex-RAF-TerroristinDoch kein Mordversuch! Gericht kippt Vorwurf gegen Daniela Klette

Wende im Prozess um mutmaßliche Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette!
Im Prozess gegen die mutmaßliche Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette hat das Landgericht Verden den Mordvorwurf gekippt. Und das hat Konsequenzen für eine mögliche Strafe, sollte Klette verurteilt werden.
Im Prozess geht es um Schüsse auf Geldtransporter
Klette steht unter Verdacht, mit ihren mutmaßlichen Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub Geldtransporter und Supermärkte in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein überfallen zu haben. Dabei sollen sie mehr als 2,7 Millionen Euro für ihr Leben im Untergrund erbeutet haben. Bei der Tat in Stuhr in der Nähe von Bremen im Juni 2015 soll ein Schütze mehrfach auf einen Geldtransporter geschossen haben. Zwei Schüsse drangen laut Anklage in die Fahrerkabine ein, die Geldboten blieben unverletzt.
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Die Staatsanwaltschaft wertet die Schüsse als Mordversuch, das Gericht sieht das anders. In einer Pressemitteilung schreibt das Gericht, dass die Schwurgerichtskammer wegen des Tatvorwurfs des versuchten Mordes einen rechtlichen Hinweis abgegeben hat. So könnte abweichend von der Anklageschrift auch eine Strafbarkeit wegen gemeinschaftlich versuchten besonders schweren Raubes in Betracht kommen. Die Kammer wies mündlich weiter darauf hin, dass der Schütze wohl zurückgetreten sein könnte.
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Jahrelanger Prozess gegen RAF-Mitglied
Die Ansicht des Gerichts bedeutet, dass Daniela Klette im Falle einer Verurteilung mit einem geringeren Strafmaß rechnen kann. Der aktuell laufende Gerichtsprozess kann mehrere Jahre dauern. Ein genaues Enddatum steht nicht fest. (mho mit dpa)