Leiche aus abgelegenem Stausee auch nach vier Monaten nicht identifiziert
Polizei rätselt – wer ist der Tote im Neoprenanzug?

Kein Auto und keine persönlichen Sachen am Ufer: Wie kam der Mann in den See?
Ein Spaziergänger ist es, der am frühen Morgen des 18. Oktober 2024 im Claerwen-Stausee in Wales etwas Ungewöhnliches entdeckt und den Notruf wählt. Die Polizei findet eine stark verweste männliche Leiche in einem Neoprenanzug. Noch immer ist nicht klar, wer der Mann ist, wie er dorthin gekommen, geschweige denn, was mit ihm passiert sein könnte.
Leiche im Neoprenanzug: „Höchst ungewöhnlicher” Fall in Wales
Die Behörden fahren das übliche Programm: Sie analysieren die DNA des Toten, suchen den Stausee mit Tauchern und Drohnen ab. Beamte durchkämmen das Ufer nach Hinweisen. Spürhunde sind im Einsatz. Das Vermisstenregister von Interpol wird auf Menschen überprüft, auf die die Beschreibung passen könnte. Doch auch nach nunmehr vier Monaten gibt es Medienberichten zufolge nicht die geringste Spur.
Nur so viel ist klar: Gesucht wird ein weißer Mann zwischen 30 und 60 Jahren. Die Größe des Neoprenanzugs lässt darauf schließen, dass er zwischen 1,83 und 1,96 Meter groß war, zwischen 89 und 95 Kilo wog und einen Brustumfang von 112 bis 122 Zentimetern hatte. Mehr Informationen lässt der stark verweste Zustand des Toten kaum zu. Vermutlich, so die walisische Polizei, liegt er schon seit dem Sommer in dem Stausee. Der liegt inmitten einer abgeschiedenen Hügellandschaft. Und das macht den Fall noch mysteriöser.
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Wer ist der tote Mann aus dem Stausee?
In der Nähe werden keine persönlichen Sachen gefunden. Kein Auto, nicht mal ein Fahrrad. Die nächste Bushaltestelle ist einem Bericht der BBC zufolge vier Stunden entfernt. Die Polizei hält es für nahezu ausgeschlossen, dass er den See in einem Neoprenanzug zu Fuß erreicht haben könnte. Wie ist der Mann also dort hingekommen?
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Die Arbeitshypothese der Polizei ist derzeit, dass er irgendwann im Sommer „freiwillig ins Wasser gegangen“ sei, zitiert die BBC die Behörden. „Es ist kein bekanntes Badegebiet, aber das heißt nicht, dass so etwas nicht passiert“, sagt Anthea Ponting von der Polizei von Dyfed-Powys. „Meiner Erfahrung nach gibt es nicht viele Vermisstenfälle, bei denen wir nach so langer Zeit weder die Person noch ihre Angehörigen identifiziert haben”, so Ponting. Die Polizei hat deshalb jetzt ein Foto des Neoprenanzugs veröffentlicht und hofft, dass sich vielleicht doch noch ein Zeuge erinnert - und den entscheidenden Hinweis liefert. (sbl)