Er soll mit Anschlagsdrohungen geprahlt haben
Spezialeinsatzkommando nimmt 20-Jährigen in Hagen fest

Die Polizei spricht von einer „Gefährdungslage“.
Schwer bewaffnete Beamte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) schlagen in Hagen (NRW) zu: Grund ist ein Mann (20), der über einen Messenger-Dienst mit Anschlagsdrohungen geprahlt haben soll. Die Polizei hat offenbar nicht lange gefackelt.
Hagen: Spezialkräfte schlagen am Mittag zu
Wegen einer möglichen Gefährdungslage hat ein Spezialeinsatzkommando in Hagen einen 20-jährigen Mann am Donnerstagmittag (26. Dezember) in der Wohnung seiner Eltern festgenommen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hat der Mann in einem Messenger-Dienst mit Anschlagsdrohungen geprahlt. Wie die Polizei Hagen mitteilt, hat sich der Zugriff nach verdächtigen Äußerungen in einem sozialen Netzwerk ereignet. Erst kurz zuvor habe die Hagener Polizei von den Äußerungen erfahren, heißt es.

„Aufgrund einer vermuteten Bewaffnung des 20-Jährigen erfolgte die vorläufige Festnahme in der elterlichen Wohnung durch Spezialkräfte der Polizei“, heißt es in der Mitteilung der Polizei. Bei der anschließenden Durchsuchung im Hagener Stadtteil Haspe seien allerdings keine Waffen gefunden worden.
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„Es haben sich nach bisherigem Stand keine Hinweise für eine Gefährdung einer öffentlichen Veranstaltung ergeben“, teilt die Polizei mit. Weitere Auskünfte könnten derzeit nicht erteilt werden. Der Staatsschutz der Hagener Polizei hat die weiteren Ermittlungen zu den näheren Hintergründen übernommen.
Im Video: Taleb A. soll schon früher mit Anschlag gedroht haben
NRW-Innenminister Reul: „Ich will, dass die Arbeit unserer Polizei endlich einfacher wird“
„Nach den Festnahmen in Lennestadt vergangene Woche haben unsere Sicherheitsbehörden in Hagen Anschlagsträumereien im Internet beendet“, kommentiert Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul (CDU) den Einsatz. „Das zeigt ganz klar: Wir ermitteln im Glasfasernetz und nicht mehr an der Kupfer-Telefonleitung.“ Deutschland müsse sich „von einem missverständlichen Datenschutz“ verabschieden und mehr Rechte für die Sicherheitsbehörden ermöglichen. „Ich will, dass die Arbeit unserer Polizei endlich einfacher wird.“
Am Freitagabend vergangener Woche waren zwei Männer nach Hinweisen auf eine nicht näher beschriebene „Gefährdungslage“ im nordrhein-westfälischen Lennestadt festgenommen worden. (xes, dpa)