Pasta-Skandal in Italien
Sind die berühmten Nudel-Omas von Bari Betrügerinnen?

Traditionelle Köchinnen oder freche Schwindlerinnen?
Die Pasta-Omas, die seit einigen Jahren Urlauber verzücken, indem sie in der Altstadt der apulischen Metropole handgemachte Leckereien produzieren, stehen unter Verdacht. Einige von ihnen sollen nämlich schnöde Fertigprodukte als angeblich selbstgemacht anbieten.
Verdächig viele Verpackugen von Industrie-Nudeln
Die Staatsanwaltschaft ermittele wegen Betrugs, berichtet unter anderem die ortsansässige Zeitung „La Gazzetta del Mezzogiorno”. Grund: einige der Frauen hätten Nudeln gekauft und einfach umgefüllt. Aufgeflogen sei der Schwindel, weil in der Nähe von Wohnungen und Verkaufsständen haufenweise Verpackungen von industriell gefertigter Ware gefunden worden sei.
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Abhilfe sollen dem Bericht zufolge strengere Kontrollen und die Einführung eines „Qualitätssiegels für authentische, hausgemachte Pasta“ schaffen. Außerdem sollten die Pasta-Omis ihre Orecchiette (deutsch: Öhrchen) aus Hygienegründen nicht mehr im Freien, sondern nur noch zuhause herstellen dürfen.
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Dagegen laufen die Frauen Sturm, heißt es weiter. Ihre Arbeit unter freiem Himmel sei Teil der lokalen Tradition, argumentieren sie. Sollten sie das nicht mehr dürfen, würden sie das Nudelmachen einstellen, drohen sie demnach. Was wiederum der Stadt missfällt, die ihre liebgewonnene Touristenattraktion nicht verlieren möchte. Der zuständige Stadtrat suche nun einen Kompromiss.