Zeitung deckt weitere Fälle auf
Lehrerin 15 Jahre lang krankgeschrieben – war sie kein Einzelfall?

War sie NICHT die einzige?
Seit einer Woche schüttelt Deutschland den Kopf! Eine Lehrerin aus dem Ruhrgebiet war 16 Jahre lang krankgeschrieben - und niemand hat gemerkt, dass sie weiter volles Gehalt bezog. Erst jetzt musste die Frau zum Amtsarzt. Der Fall ist inzwischen vor Gericht gelandet. Nun meldet der Kölner Stadt-Anzeiger, dass er weitere, ähnliche Fälle gefunden hat. Weitet sich der Skandal aus?
Noch mehr Lehrer jahrelang krankgeschrieben?
Nach Recherchen des Kölner-Stadt-Anzeigers ist der Fall der Lehrerin aus dem Ruhrgebiet - anders als von NRW-Schulministerin Dorothee Feller (59/CDU) dargestellt - möglicherweise kein Einzelfall. Denn laut der Zeitung gibt es weitere undurchsichtige Krankheitsfälle. So etwa an einer Bornheimer Schule. An der Lehrstätte fehlt demnach eine Studiendirektorin bereits seit fünf Jahren. Dennoch soll die Beamtin weiterhin im Lehrerregister stehen und ihren Sold nach A15, der zwischen 6.289 Euro bis 7.846 Euro brutto pro Monat liegt, beziehen. Auf Anfrage des Kölner Stadt-Anzeigers erklärt die Bezirksregierung Köln, dass man sich „aus Datenschutzgründen weder zu Erkrankungen einzelner Lehrkräfte noch zu konkreten Verfahrensständen äußern darf. Es handelt sich hier um sensible Daten“.
Fakt ist: Normalerweise kann der Dienstherr Beamtinnen und Beamte, die wegen gesundheitlicher Probleme binnen sechs Monaten mehr als zwölf Wochen ausfallen, zum Amtsarzt schicken. Die Studiendirektorin steht laut den Recherchen aber weiterhin auf der Lohnliste in Bornheim.
Ebenso wie eine Lehrerin, die ebenfalls an der Schule unterrichten soll. Seit zwei Jahren soll sie im Kollegium krankheitsbedingt nicht mehr aufgetaucht sein.
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Skandal um Lehrerin jetzt vor Gericht
Rückblick: Vor wenigen Wochen war herausgekommen, dass eine Lehrerin aus dem Ruhrgebiet seit fast 16 Jahren krankgeschrieben ist. Jetzt soll die Frau von einem Amtsarzt untersucht werden.
Inzwischen wurde gegen die Frau ein Disziplinarverfahren eingeleitet. Auch bei der zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf sei intern ein Disziplinarverfahren eröffnet worden, sagte ein Sprecher des NRW-Schulministeriums. Die Frau arbeitete zuletzt 2009. Der Fall der Lehrerin gelangte durch einen Rechtsstreit an die Öffentlichkeit: Das Oberverwaltungsgericht NRW entschied Mitte August, dass die Lehrerin von einem Amtsarzt untersucht werden darf. Damit bestätigte es die Sicht des Landes, das als Dienstherr der Frau die Untersuchung im April 2025 angeordnet hatte, um zu überprüfen, ob die Beamtin wieder dienstfähig ist.
Jetzt kommen offenbar noch mehr Fälle ans Licht... (tli)
Verwendete Quellen: Kölner-Stadt-Anzeiger, RTL-Recherche