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Bundesjustizministerin fordert Mindestalter für Social Media

Ab wann sind Kinder alt genug für Social Media?
Diese Frage beschäftigt nicht nur die meisten Eltern, sondern auch viele Politiker. Für Justizministerin Stefanie Hubig ist auf jeden Fall klar: Es gibt ein zu jung! Daher fordert sie eine klare Altersgrenze.
Social-Media-Mindestalter für „weniger Mobbing, mehr Konzentration, sozialeres Miteinander”
Kinder und Jugendliche sollen im Netz nicht mit verstörenden Darstellungen konfrontiert werden. Doch Eltern wissen, dass das viel zu häufig geschieht. Klare Regeln für die Nutzung von Social Media sind aus Sicht von Bundesjustizministerin Stefanie Hubig daher wichtig für ein Aufwachsen ohne Stress und Mobbing.
„Kinder und Jugendliche brauchen Schutz statt Selbstdarstellungsdruck”, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur.
Eine klare und vor allem wirksame Altersgrenze für die Nutzung sozialer Medien schütze Kinder in ihrer Privatsphäre und fördere zudem eine gesunde Entwicklung. Eine Erleichterung wäre das nach Einschätzung der Ministerin auch für Eltern, die dann nicht mehr Tag für Tag mit ihren Kindern über deren Aktivitäten auf Social Media diskutieren müssten.
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Auch der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, ist für eine Social-Media-Altersgrenze. Im Interview mit ntv sagt er: „Junge Menschen sind in einer Lebensphase mit Gewaltverherrlichung, mit sexualisierter Gewalt, mit Mobbing konfrontiert, wo sie einfach überhaupt noch nicht in der Lage sind, damit vernünftig umzugehen.” Daher plädiere Günther dafür, Kinder und Jugendliche bestmöglich zu schützen – etwas, das in den vergangenen Jahren zu sehr vernachlässigt worden sei.
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Erst ab 16! In Australien gibt es schon ein Mindestalter für Social Media
Deutschland wäre nicht das erste Land, in dem Social-Media-Plattformen mit einem Mindestalter belegt werden. Ende 2024 wurde in Australien ein neues Gesetz – mit großer Mehrheit – verabschiedet, das besagt, dass Plattformen wie TikTok, Instagram und Co. erst ab 16 Jahren genutzt werden dürfen.
Ministerin Hubig erklärt, dass erste Erfahrungen darauf hindeuteten, dass sich eine solche Einschränkung positiv auf Kinder und Jugendliche in Schulen auswirke. Dort gebe es dann „weniger Mobbing, mehr Konzentration, sozialeres Miteinander”.
Auch in England wird ein Mindestalter für Social Media diskutiert, wie der britische Minister für Technologie, Peter Kyle, ebenfalls Ende 2024 erklärte.
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Expertenkommission im Koalitionsvertrag vereinbart
Das Thema digitale Medien und Kinder bzw. Jugendliche ist sogar im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD verankert. Die Parteien haben darin vereinbart, eine Expertenkommission einzusetzen, um die Auswirkungen von digitalen Medien auf junge Menschen zu untersuchen. Hubig sagte, sie unterstütze Bundesbildungsministerin Karin Prien (CDU) in ihrem Bestreben, hier schnell voranzukommen. Prien hatte sich zuletzt mehrfach für eine gesetzlich verankerte Altersgrenze ausgesprochen.
In mehreren europäischen Staaten gibt es bereits Handyverbote an Grundschulen, wobei die Regeln sehr unterschiedlich sind. Das Thema einer effektiveren Überprüfung des Alters von Nutzerinnen und Nutzern sozialer Medien wird aktuell auch auf EU-Ebene diskutiert. (mit dpa)